Im Kanton Uri ist Samih Sawiris, der ägyptische Investor, ein bekanntes Gesicht in der Tourismusbranche. Mit seinem ehrgeizigen Projekt hat er den Skiort Andermatt revitalisiert und vor etwa 15 Jahren begann seine Einflussnahme in dieser Region. Seine Verdienste wurden sowohl von der Regierung als auch vom Parlament gewürdigt, indem ihm das Urner Ehrenbürgerrecht verliehen wurde.

Jetzt steht Sawiris jedoch vor einer Herausforderung: Eine Volksinitiative droht, sein neuestes Resortprojekt an der Isleten im Urnersee zu stoppen.

Die Urner Stimmberechtigten werden am 24. November über die Initiative „Isleten für alle“ der Grünen abstimmen, die ein Verbot neuer Hotel- und Apartmentanlagen an der Isleten fordert. Die Argumentation der Gegner ist klar: Das Seedelta, das als Naturdenkmal im Bundesinventar geführt wird, müsse geschützt werden.

„Es ist nicht nur überdimensional, es bringt auch nicht die Art von Touristen, die wir hier möchten“, äußert sich Eveline Lüönd von den Grünen. Die Kritiker befürworten stattdessen sanftere Tourismuskonzepte, die besser mit der sensiblen Natur der Isleten harmonieren.

Auf der anderen Seite betont Samih Sawiris, dass das gesamte Gebiet für die Bevölkerung zugänglich bleibt. Die neu überarbeiteten Pläne umfassen 37.000 Quadratmeter und beinhalten 50 Hotelzimmer sowie eine Marina mit 50 Bootsliegeplätzen.

Darüber hinaus unterstreichen die Befürworter des Projekts die wirtschaftlichen Vorteile, die es dem Kanton bringen könnte. Ivo Schillig, Präsident der kantonalen FDP, argumentierte: „Es wäre gut für den Kanton, da es Wertschöpfung generiert.“

Die Unterstützung für den Tourismus an der Isleten wird oft als notwendig erachtet, insbesondere im unteren Kantonsteil, wo Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt sind.

Trotz der Diskussionen ist sich Schillig bewusst, dass das Projekt möglicherweise noch an die gesetzlichen Vorgaben angepasst werden muss, was im regulären Bewilligungsverfahren erfolgen soll. Im Gegensatz dazu glaubt Lüönd, dass die Initiative ein entscheidender Schritt ist, um zu verhindern, dass solch idyllische Gebiete in den Hintergrund wirtschaftlicher Interessen gedrängt werden.

Die Urner Regierung und das Parlament lehnen die Isleten-Initiative ab. Die kommenden Abstimmungen versprechen einen intensiven Wettbewerb, der alles andere als gewöhnlich für Uri ist. In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie sich die öffentliche Meinung entwickeln wird und welche Konsequenzen diese Entscheidung für die Zukunft des Tourismus in der Region haben könnte.