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Unwetter in Europa: Österreich erklärt Katastrophenfall im Bundesland Niederösterreich

2024-09-15

Österreich sieht sich mit einer dramatischen Hochwasserlage konfrontiert, während das Land von schweren Regenfällen heimgesucht wird. Besonders betroffen ist der Stausee Ottenstein, der kurz vor dem Überlaufen steht, nachdem die Pegel der umliegenden Flüsse dramatisch angestiegen sind. In anderen Ländern Europas, wie Polen und Tschechien, haben sich die Bedingungen ebenfalls verschärft, wobei in Polen bereits ein Staudamm gebrochen ist und in Tschechien Evakuierungen durchgeführt werden mussten.

Die Wassermassen stellen eine ernsthafte Gefahr dar: In Rumänien sind in den letzten Tagen mindestens vier Personen ertrunken, und in Tschechien wurden mehrere Menschen vermisst. Auch in Österreich gab es erste Todesopfer, und mehr als eine Viertelmillion Haushalte in Tschechien sind derzeit ohne Strom.

In der österreichischen Hauptstadt Wien hat der Bürgermeister Michael Ludwig betont, dass die Stadt die Situation unter Kontrolle hat, obwohl der Wienfluss aufgrund des massiven Regens auf ein gefährliches Niveau angestiegen ist. Er kündigte an, dass die Hochwasserbecken entlang des Flusses vollständig gefüllt sind, was die Situation weiter gefährdet.

Besonders alarmierend ist die Lage am Stausee Ottenstein. Der Sprecher des Energieversorgers EVN erklärte, dass trotz kontrollierter Wasserabgabe die Wasserstände unaufhörlich weiter steigen. Die Behörden befürchten, dass in ein bis zwei Stunden Wasser durch die Hochwasserklappen an der Staumauer fließen könnte. Dies wäre ein kritischer Punkt, denn es könnte enorme Wassermassen in die umliegenden Täler leiten, was weitreichende Überschwemmungen zur Folge haben könnte.

Der Bürgermeister von Gars am Kamp, Martin Falk, äußerte seine Besorgnis und berichtete, dass über 1100 Haushalte in Niederösterreich aus Sicherheitsgründen evakuiert wurden. Das Bundesheer hat bereits 1000 Einsatzkräfte in Bereitschaft versetzt, um bei der Krisenbewältigung zu helfen.

Notfallpläne sind bereits in Gang gesetzt worden, und die Situation könnte sich weiter verschärfen, da für die nächsten Tage mit anhaltenden Regenfällen gerechnet wird. Auch die Feuerwehr hat ihre Alarmbereitschaft erhöht und warnt vor möglichen Hangrutschungen.

In Tschechien ist die Lage ebenfalls angespannt: Tausende Menschen wurden wegen drohender Überschwemmungen evakuiert, während der Fluss Opava in Opava über die Ufer trat. Die höchste Alarmstufe 'Gefährdung' gilt an etwa 80 Pegel-Messstationen. Währenddessen kommt es auch in Polen zu schweren Überschwemmungen, und der Regierungschef Donald Tusk bestätigte das erste Todesopfer in Zusammenhang mit den Fluten.

Die Menschen in Deutschland, insbesondere in Dresden, werden ebenfalls auf mögliche Überflutungen vorbereitet, wo bereits Schutzmaßnahmen wie mobile Schutzwände geplant werden. Prognosen deuten darauf hin, dass weitere Starkregenfälle die Situation in den betroffenen Regionen noch verschärfen könnten.

In Anbetracht der Risiken, die von dieser außergewöhnlichen Wetterlage ausgehen, ist die Bevölkerung aufgerufen, nicht nur die offiziellen Warnungen ernst zu nehmen, sondern auch proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um sich und ihre Angehörigen zu schützen.