
Tulpenpreise explodieren: Ist der nasseste Sommer aller Zeiten Schuld an der Krise?
2025-03-18
Autor: Louis
Die Tulpenpreise befinden sich zum Frühlingsbeginn auf Rekordniveau. In den letzten Wochen sind die Einkaufspreise für Floristen um bis zu 50 Prozent gestiegen, was die Nachfrage nach diesen beliebten Frühlingsblumen stark beeinträchtigt.
Der Hauptgrund für diesen dramatischen Preisanstieg ist die katastrophale Ernte in den Niederlanden, die durch einen atypisch nassen Sommer im vergangenen Jahr verursacht wurde. Florian Küng, Geschäftsführer von Küng Blumengarten in Frauenfeld, erklärt: „Der übermäßige Regen hat einen erheblichen Teil der Ernte zum Verfaulen gebracht.“
Zusätzlich zu den Tulpen sind auch andere Frühlingsblumen, wie Ranunkeln, teurer geworden. Am Donnerstag beginnt offiziell der Frühling, und traditionell gönnen sich viele Menschen einen bunten Blumenstrauß. Doch die steigenden Preise für Tulpen könnten die Vorfreude dämpfen.
Ein verzögertes Problem
Die Auswirkungen der schlechten Ernte betreffen auch die in der Schweiz kultivierten Tulpen, da nicht nur die Blumen selbst, sondern auch die Tulpenzwiebeln aus den Niederlanden importiert werden. Es ist wichtig zu beachten, dass die Zwiebeln oft erst nach ein oder zwei Jahren zur Blüte gebracht werden, was bedeutet, dass das knappe Angebot vom Vorjahr jetzt die aktuellen Preise beeinflusst und das Problem auch im nächsten Jahr spürbar sein wird.
Preiserhöhungen bei Blumenhändlern
„Die Zwiebeln sind für uns in den letzten Monaten bis zu 50 Prozent teurer geworden“, sagt Küng. Die Produktionskosten seien ebenfalls gestiegen, jedoch nicht in dem selben Ausmaß wie die Zwiebelpreise. „Wir sehen einen kontinuierlichen Anstieg der Kosten seit 2020“, erklärt Küng. Daher darf es nicht überraschen, dass Küng nun die Preise für das erste Mal seit Langem anpasst. Ein Strauß mit zehn extragroßen Tulpen kostet nun anstelle von 12.70 Franken neu 14.70 Franken.
Kundenreaktionen auf die Preissteigerungen
Kunden sind gezwungen, ihre Kaufgewohnheiten anzupassen. Viele berichten, dass sie entweder weniger Blumen kaufen, auf günstigere Alternativen ausweichen oder schlichtweg auf Blumen verzichten.
Anita Brändli-Mohr, Inhaberin von Flowers & Mohr in Winterthur, äußert sich ebenfalls besorgt über die Preiserhöhungen. Aktuell ist sie noch in der Lage, die Preise für Tulpen stabil zu halten, muss jedoch die Kosten für andere Frühlingsblumen anpassen. „Ranunkeln aus Italien sind jetzt 20 bis 30 Prozent teurer geworden, und diese Preiserhöhung müssen wir leider an unsere Kunden weitergeben“, so Brändli-Mohr.
Zusammengefasst, die steigenden Tulpenpreise sind nicht nur das Ergebnis eines schlechten Wetters in der Vergangenheit, sondern auch ein Zeichen für die Herausforderungen, mit denen die gesamte Blumenindustrie konfrontiert ist. Wie werden sich die Preise weiter entwickeln? Ist dies erst der Anfang einer langen Preiskrise für Blumenliebhaber?