Donald Trump versucht, eine Annäherung an Russland zu fördern, um China unter Druck zu setzen und Moskau von Peking zu lösen. Ein zentraler Grund für diesen Strategiewechsel ist der Ukraine-Krieg, der Russland enger an China gebunden hat. Trump ist davon überzeugt, dass eine schnelle Beendigung des Krieges in der Ukraine der Schlüssel zur Schwächung der sino-russischen Allianz ist.

Die Experten sind jedoch skeptisch. Viele warnen, dass Trumps Plan nicht nur schwer umsetzbar ist, sondern auch negative Folgen für die westlichen Alliierten haben könnte. Ein deutliches Zeichen dieser neuen außenpolitischen Linie sind Trumps Kontakte zu Wladimir Putin sowie die Warnungen an die europäischen Staaten, die sich nicht auf die Entwicklungen in Osteuropa vorbereiten können.

Ein Blick zurück auf die Geschichtsbücher zeigt, dass ähnliche Strategien in der Vergangenheit eingesetzt wurden. Richard Nixon, unterstützt von Henry Kissinger, schaffte es in den 1970er-Jahren, eine Annäherung an China zu erreichen, indem er die Spannungen zwischen China und der Sowjetunion geschickt ausnutzte. Durch diesen diplomatischen Schachzug wurde die sowjetische Vormachtstellung erheblich geschwächt.

Im aktuellen Kontext hat der Krieg in der Ukraine nicht nur Russland näher an China gebracht, sondern auch Moskaus Beziehungen zu anderen autokratischen Regimen wie dem Iran und Nordkorea gefestigt. Diese neuen Allianzen stellen eine strategische Bedrohung dar, da die USA jetzt mit einer Koalition von Aggressoren konfrontiert sind.

Trumps Ziel scheint zu sein, diese Achse zu destabilisieren, doch viele Außenpolitiker glauben, dass er eine gefährliche Linie überschreitet. Experten wie Evan Feigenbaum warnen, dass Trump durch seinen Versuch, ein Bündnis zwischen ideologisch nahestehenden Mächten zu spalten, Gefahr läuft, den Westen zu schwächen und Russland gleichzeitig näher an China zu treiben.

Kritiker des Plans argumentieren, dass die USA durch ein Fallenlassen der Ukraine nicht nur die Aggression Russlands legitimieren, sondern auch Peking ermutigen könnten. In dieser unberechenbaren geopolitischen Lage könnte eine militärische Aggression gegen Taiwan in der Zukunft wahrscheinlicher werden.

Alexander Gabuev, ein Experte für die Beziehungen zwischen China und Russland, betont, dass Russland sich der Risiken einer Entfremdung von China sehr wohl bewusst ist. Die politische Stabilität und der Einfluss der Kommunistischen Partei Chinas sind für Russland von entscheidender Bedeutung. In Anbetracht der unvorhersehbaren Natur der US-Politik könnte Trump, selbst wenn er wiedergewählt werden sollte, in einigen Jahren bereits einer anderen Administration gegenüberstehen, was möglicherweise Putins Entscheidung, die Beziehung zu den USA zu vertiefen, beeinflussen würde.

Die Fragen nach der Machbarkeit und den Folgen von Trumps Plan bleiben also weiterhin bestehen. Wie wird die internationale Gemeinschaft auf seine Versuche reagieren, und kann er Russland wirklich von China lösen?