
Trump versetzt erneuerbare Energien einen fatalen Schlag: Örsted und der Baustopp des Windparks
2025-09-05
Autor: Emma
Trumps Krieg gegen Windkraft
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat eine bemerkenswerte Abneigung gegen Windenergie. Er bezeichnete Windturbinen als "hässliche Monster", die nicht nur die Meereslandschaft zerstörten, sondern auch Vögel und Wale töteten. Seine persönliche Fehde mit den Windkraftanlagen begann vor einem Jahrzehnt, als er den Bau von elf Windrädern vor der Küste Schottlands nicht verhindern konnte und dadurch den Grundstein für seinen anhaltenden Kampf gegen erneuerbare Energien legte.
Örsted unter Druck: Baustopp für Revolution Wind
In einem aktuellen Schlag gegen die erneuerbaren Energien hat die US-Regierung das dänische Unternehmen Örsted, den größten Windkraftproduzenten der Welt, hart getroffen. Im August erhielt Örsted überraschend eine "stop work order" für den Offshore-Windpark "Revolution Wind" an der US-Ostküste, an dem das Unternehmen stark beteiligt ist. Nach jahrzehntelangen Planungen und Genehmigungen steht das Projekt nun auf der Kippe.
Ein potenzielles Stromkraftwerk für 350.000 Haushalte
Das in der finalen Phase befindliche Projekt sollte ab 2024 jährlich 704 Megawatt erzeugen und damit 350.000 Haushalte in Rhode Island und Connecticut mit grüner Energie versorgen. Parallel dazu begründete die zur Überwachung der Meeresenergie zuständige Behörde den Baustopp mit fragwürdigen nationalen Sicherheitsbedenken. Der US-Innenminister Doug Burgum gab später an, dass Windkraftanlagen die Bekämpfung von Drohnenangriffen erschweren könnten.
Örsted: Ein Unternehmen in der Krise
Für Örsted ist dieser unerwartete Baustopp ein weiterer schwerer Rückschlag. Die Aktie des Unternehmens hat seit ihrem Höchststand im Jahr 2020 bereits 82 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Der Baustopp und die jüngste Kapitalerhöhung zur Stärkung der Unternehmensfinanzen haben die Situation noch verschärft.
Zukunft ungewiss: Finanzierungsfragen für Sunrise Wind
Die dringend benötigte Kapitalerhöhung von etwa 7,5 Milliarden Franken soll nicht nur die Kapitalstruktur von Örsted festigen, sondern auch das andere Windenergieprojekt in den USA, "Sunrise Wind", unterstützen. Dieses zu einem Drittel fertige Offshore-Windkraftwerk wurde konzipiert, um ab 2027 etwa 600.000 Haushalte in New York mit Energie zu versorgen, falls es nicht ebenfalls unter die Planken von Trumps starren Maßnahmen fällt.
Rechtliche Schritte in Betracht gezogen
Örsted prüft alle Möglichkeiten, einschließlich rechtlicher Schritte, um das Bauprojekt in den USA weiterhin voranzutreiben. Analysten schätzen, dass der Baustopp das Unternehmen bis zu 50 Millionen Dollar pro Woche kosten könnte.
Hoffnung durch Equinor: Ein Lichtblick für Örsted
Nach den negativen Entwicklungen im August bietet sich im September jedoch ein kleiner Hoffnungsschimmer. Der norwegische Energiekonzern Equinor, der mittlerweile zum zweitgrößten Aktionär von Örsted ist, hat sein Interesse bekundet, vollständig an der Neuemission teilzunehmen. Dieser Schritt könnte ein Zeichen des Vertrauens und eine vertiefte strategische Zusammenarbeit darstellen.
Trumps Baustopp könnte teure Konsequenzen haben
Sollte die Trump-Administration den Baustopp aufrechterhalten oder gar den Rückzug von Örsted aus den USA forcieren, wäre dies fatal für die dänische Firma. Statt der erwarteten Einnahmen von 125 Millionen Franken pro Jahr aus "Revolution Wind" müsste das Unternehmen die Kosten für den Rückbau der bereits fertiggestellten Anlagen tragen.
Fazit: Ein kritischer Moment für die Windenergie
Die Situation wirft ein besorgniserregendes Licht auf die Zukunft der erneuerbaren Energien in den USA und zeigt, wie politische Entscheidungen den Fortschritt in der erneuerbaren Energien Branche stark beeinflussen können. Die Bemühungen der Unternehmen um grünes Licht für ihre Projekte könnten in einem politischen Klima des Gegenwinds weiterhin stark eingeschränkt bleiben.