
Trump und die Schweiz: Können geheime Verbindungen das Ruder herumreißen?
2025-04-05
Autor: Gabriel
Die Lage für die Schweiz wird zunehmend besorgniserregender. Am Mittwochabend wurde bekannt, dass US-Präsident Donald Trump der Schweiz einen wuchtigen Strafzoll von 32 Prozent auferlegt – 12 Prozent höher als der Zoll der EU, was die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz erheblich gefährdet.
In einer Pressekonferenz an Bord der Air Force One erklärte Trump, dass die Pharmaindustrie unter intensiver Beobachtung stehe: „Ich denke, die Zölle auf Pharmaprodukte werden in einem Ausmaß eingeführt, das wir noch nie gesehen haben.“ Dieses Vorgehen könnte die Schweiz, als bedeutende Exportnation, in eine kritische Lage versetzen. Der Bundesrat hat derzeit keinen direkten Zugang zu Trump und seinem inneren Kreis, was die Situation weiter erschwert, wie Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter zugab.
Trotz der Tatsache, dass die Schweiz bereits Industriezölle abgeschafft hat, als sechstgrößter Investor in den USA fungiert und 400.000 gut bezahlte Jobs anbietet, erreichen die Argumente der Schweizer Regierung nicht das Oval Office in Washington.
Zur Lösung stellt sich die Frage: Wie kann die Schweizer Regierung rasch effektive Kommunikationskanäle zu Trump aufbauen? Der ehemalige Bundesrat Adolf Ogi brachte humorvoll zur Sprache, dass die Schweiz möglicherweise jemanden aus ihrer Mitte benötigt, der Trump persönlich erreicht – vielleicht einen Golfspieler, der ihn in Mar-a-Lago trifft. Ogi verwies auf den finnischen Präsidenten Alexander Stubb, der kürzlich einen Überraschungsbesuch bei Trump machte und mit ihm über verschiedene Themen, einschließlich der Ukraine, sprach.
Folgende Personen könnten potenziell als Bindeglied zur US-Regierung fungieren:
1. **Klaus Schwab, Gründer des WEF** Klaus Schwab hat umfassende Kontakte und brachte Trump bereits 2018 und 2020 nach Davos. Er könnte eine Schlüsselrolle spielen, um den direkten Kontakt zu Trump herzustellen. Schwab könnte als Bindeglied fungieren und der Schweiz helfen, ihre Botschaften in die US-Politik einzubringen.
2. **Callista Gingrich, die neue US-Botschafterin in der Schweiz** Callista Gingrich wurde von Trump persönlich vorgeschlagen und steht ihm nahe. Ihre Verbindungen zu einflussreichen republikanischen Kreisen können für die Schweiz von Vorteil sein. Es könnte sich als wertvoll erweisen, den Kontakt zur Botschafterin in Washington herzustellen, um die Beziehungen zu festigen.
3. **FIFA-Präsident Gianni Infantino** Trotz eines umstrittenen Rufs in der Schweiz genießt Infantino das Vertrauen von Trump. Da die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko stattfinden wird, könnte Infantino eine entscheidende Rolle dabei spielen, den Dialog zwischen der Schweiz und der Trump-Administration zu fördern.
Die Schweiz steht jedoch nicht nur vor der Herausforderung, den Zugang zu Trump zu finden, sondern muss auch die Kommunikation in den USA wirkungsvoll steuern. In den letzten Jahren hat die Schweiz erfolgreich Kooperationen, wie das Freihandelsabkommen mit Indien, initiiert, was als Modell für zukünftige Handelsabkommen mit den USA dienen könnte. Dieses könnte die Grundlage für eine Einigung schaffen, die es Trump erlaubt, sich als Verhandlungssieger zu präsentieren, während gleichzeitig die Zölle gesenkt werden.
Ökonomen betonen, dass es für die Schweiz entscheidend ist, ihre wirtschaftliche Relevanz in den USA zu unterstreichen. US-Unternehmen haben signifikante Investitionen in der Schweiz getätigt, und es ist in ihrem Interesse, die Marktbeziehungen nicht zu gefährden.
Die größte Hoffnung der Schweiz könnte im Frühjahr bei dem Weltbanktreffen in Washington liegen, an dem Bundespräsidentin Keller-Sutter teilnehmen wird. Diplomatien sind bereits im Gange, um hochrangige Treffen zu organisieren – mit Trumps Team oder möglicherweise sogar mit Trump persönlich – um die guten Argumente für die Schweiz klarzustellen und die Strafzölle zu revidieren.