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Trump schickt drohende Briefe an Unternehmen: Abschaffung von Vielfalt und Inklusion im Visier!

2025-04-03

Autor: Simon

Einführung

Die politische Landschaft hat sich rasant verändert. Kaum hatte die Trump-Regierung Anfang dieses Jahres ihre Agenda gestartet, begannen viele Unternehmen, ihre öffentlichen Zusagen zur Diversität und Inklusion zurückzuschrauben – und das nicht nur in den USA. Besonders betroffen sind Firmen, die eng mit der amerikanischen Regierung zusammenarbeiten oder stark im US-Markt engagiert sind.

Der Begriff, den die Trump-Regierung als problematisch betrachtet, ist DEI – ein Akronym für „Diversität, Gleichheit und Inklusion“. In den letzten Jahren haben viele Schweizer Unternehmen große Fortschritte in diesem Bereich gemacht und sich dafür eingesetzt, Diversität in ihren Strategien zu verankern. Doch mit den neuen Vorgaben der US-Regierung scheinen diese Bestrebungen derzeit ins Stocken zu geraten. Ein Beispiel ist die UBS, die im Geschäftsbericht 2023 noch dutzende Male auf DEI einging, und im darauf folgenden Bericht 2024 nur noch sporadisch Bezug auf diese Themen nimmt. Auch der Pharmagigant Roche hat kürzlich seine globalen Diversitätsziele überarbeitet und angepasst.

Dringlicher Fragebogen für Unternehmen

Der rechtliche Hintergrund dieser dramatischen Wende ist die Exekutivanordnung aus Januar, die DEI-Maßnahmen in US-Bundesbehörden und bei Zulieferern öffentlicher Aufträge als illegal erklärt. Während diese Verordnung derzeit rechtlich angefochten wird, erhöht die US-Regierung den Druck auf internationale Unternehmen, die mit ihr Geschäfte machen – und das auch außerhalb der USA.

In den letzten Tagen haben US-Botschaften in ganz Europa zahlreiche Unternehmen angeschrieben und um eine Bestätigung gebeten, dass sie die strengen Vorgaben zur Einhaltung des DEI-Verbots akzeptieren. Unternehmen wurde eine Frist von nur fünf Tagen gesetzt, um zu reagieren. Sollten Unternehmen diese Anforderungen ignorieren, verlangt die US-Regierung eine detaillierte Begründung, die dann an die Rechtsabteilung weitergeleitet wird.

Laut Berichten aus Frankreich wurde eine Vielzahl lokaler Unternehmen sowie Anwaltskanzleien um Stellungnahme gebeten. Das französische Außenhandelsministerium hat auf die amerikanischen Forderungen reagiert und deutlich gemacht, dass eine Einmischung in die Inklusionspolitik französischer Unternehmen nicht hingenommen werden kann. Auch in Belgien und Spanien meldeten sich Minister zu Wort und kritisierten die Launen des amerikanischen Präsidenten scharf.

Kritik aus Europa

In Dänemark forderte der Industrieminister eine einheitliche Antwort aus Europa auf die US-Anfragen. Brüssel wies auf existierende Regelungen hin, die bereits ab 2026 einen Frauenanteil von mindestens 40 Prozent in Führungsgremien festlegen. Die EU-Kommission bekräftigte einmal mehr, dass Nichtdiskriminierung und Gleichheit zu ihren Grundwerten gehören.

Die Unterschrift des CEO wird immer entscheidender. Unternehmen, die sich nicht an die neuen Vorgaben der US-Regierung halten, riskieren, von zukünftigen Aufträgen ausgeschlossen zu werden. Berichten zufolge haben auch Schweizer Unternehmen Briefe erhalten, in denen sie auf die neuen gesetzlichen Vorschriften hingewiesen werden. Allerdings gibt es bisher keine konkreten Beweise für den Erhalt dieser Briefe in der Schweiz. Wirtschaftsvertreter betonen, dass sie noch keine direkten Informationen von betroffenen Unternehmen erhalten haben.

Überlegungen in der Wirtschaft

Die Nervosität in den oberen Etagen der Unternehmen steigt. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich zwischen den amerikanischen Gesetzen und den Erwartungen ihrer europäischen Belegschaft zu entscheiden. Viele werden vermutlich versuchen, zwei separate Strategien zu verfolgen: Anpassung der US-Geschäftsstrategien an die dort geltenden Gesetze, während die DEI-Programme in ihren europäischen Niederlassungen weiterhin Bestand haben sollen.

Ob Schweizer Firmen bereits Briefe von der US-Regierung erhalten haben, bleibt unklar. Der Druck jedoch wächst; das Schreiben verdeutlicht, dass alle Geschäftspartner des US-Außenministeriums bestätigen müssen, dass sie keine DEI-Programme implementieren. Dies deutet darauf hin, dass die Maßnahmen über die amerikanischen Grenzen hinaus erhebliche Auswirkungen auf globale Geschäftspraktiken haben könnten.

Diese Entwicklung könnte nicht nur das Bild von US-Unternehmen verändern, sondern auch die gesamte Landschaft für Diversitäts- und Inklusionsinitiativen weltweit - ein Umstand, den Unternehmen und Mitarbeiter genau im Auge behalten werden müssen.