Wissenschaft

Traumatherapie in der Ukraine: Neue Ansätze unter extremen Bedingungen

2025-03-25

Autor: Lukas

In der klassischen Traumatherapie wird normalerweise empfohlen, erst nach dem Ende traumatischer Ereignisse mit der Therapie zu beginnen. Doch in der Ukraine, wo der Krieg nun schon seit drei Jahren unermüdlich wütet, ist dies nicht möglich. Der Psychotherapeut Karsten Böhm hat sich dieser Herausforderung gestellt und bildet Therapeuten in der Ukraine aus, um Traumata trotz des anhaltenden Konflikts anzugehen. Um den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden, entwickelte er die "Ongoing Trauma Therapy". Diese Methode kombiniert verschiedene bewährte Techniken aus anderen Therapieansätzen und ermöglicht eine Behandlung, während die Betroffenen weiterhin in der unsicheren Lage leben.

Karsten Böhm betont, dass es unerlässlich ist, Menschen nicht nur posttraumatisch zu helfen, sondern sie inmitten ihrer Belastung zu unterstützen. Die Erfahrungen zeigen, dass psychische Belastungen durch den Krieg sofortige Interventionen erfordern. In vielen Dörfern und Städten der Ukraine sind Therapeuten gefragt, die in der Lage sind, die Menschen zu erreichen und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um mit ihrer täglichen Angst umzugehen.

Zusätzlich zur Therapie hat Böhm auch Schulungsprogramme für lokale Fachkräfte ins Leben gerufen, um nachhaltige Unterstützung zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass der Therapieansatz nicht nur kurzfristige Linderung bietet, sondern auch langfristige Resilienz fördert. In dieser von Krieg geprägten Zeit sind die Heilungsstrategien entscheidend für das Überleben und das Wohlbefinden der Betroffenen.