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Ticker: Ukraine-Russland-Krieg: Selenski reist in die USA und trifft Biden, Harris und Trump

2024-09-20

Berichte: Über 70.000 getötete russische Soldaten identifiziert

Ein russisches Nachrichtenportal und die BBC berichten von mehr als 70.000 im Ukraine-Krieg getöteten russischen Soldaten. „Wir haben die Namen von 70.112 russischen Soldaten identifiziert, die in der Ukraine getötet wurden, doch die tatsächliche Zahl könnte viel höher sein“, teilte der russische Dienst der BBC mit. Diese Zählung, erstellt in Zusammenarbeit mit der unabhängigen russischen Nachrichten-Website „Mediazona“, basiert auf offiziellen Erklärungen, Todesanzeigen in Onlinenetzwerken und der Beobachtung von Gräbern in Russland. Die Erhebung umfasst den Zeitraum vom Kriegsbeginn im Februar 2022 bis zum 19. September.

Die genaue Zahl der gefallenen Soldaten kann jedoch nicht als vollständig betrachtet werden, da die Erhebung keine unverifizierten Identitäten oder Soldaten, die in den von Russland besetzten Regionen Donetsk und Luhansk getötet wurden, erfasst.

EU sichert Ukraine weitere Unterstützung zu

Ursula von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission, hat bei ihrem Besuch in Kiew eine neue Unterstützung für die Ukraine in Bezug auf die Winterenergieversorgung zugesichert. „Mein achter Besuch in Kiew kommt in einer kritischen Zeit, da die Heizperiode bald beginnt und Russland weiterhin die Energieinfrastruktur angreift“, verkündete sie. Die EU wird der Ukraine damit weitere 160 Millionen Euro bereitstellen, wovon 60 Millionen Euro für Heizungen und 100 Millionen Euro für Reparaturen von Kraftwerken verwendet werden sollen. Ein Teil der Mittel wird durch Erträge aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten in der EU finanziert.

Aktuelle Kämpfe und militärische Lage

Präsident Wolodimir Selenski berichtete, dass die ukrainischen Streitkräfte die offensiven Fähigkeiten der russischen Armee im Donezker Gebiet signifikant geschwächt haben. Dennoch bleibt die Situation äußerst angespannt. Selenski wies auf die anhaltenden schweren Kämpfe in den Regionen Kurachowe und Pokrowsk hin und betonte, dass die Ukraine alles unternehmen werde, um die Kampfkraft ihrer Brigaden aufrechtzuerhalten. Währenddessen hat er die Kremltruppen, die in der Region Kursk gebunden seien, mit zehntausenden Soldaten konfrontiert.

Selenski plant Antrittsbesuch in den USA

In der kommenden Woche wird Selenski im Weißen Haus von US-Präsident Joe Biden empfangen. Während seines Besuchs will er Biden einen sogenannten „Siegesplan“ für den Krieg gegen Russland vorstellen. Neben Biden wird Selenski auch Vizepräsidentin Kamala Harris und den republikanischen Präsidentschaftsanwärter Donald Trump treffen.

Russischer Angriff auf Sumy

Ein weiterer schwerer Angriff Russlands ereignete sich in der Großstadt Sumy, wo eine Frau getötet und mindestens 13 weitere verletzt wurden. Selenski kritisierte, dass Russland gezielt zivilen Einrichtungen, wie einem Altenheim, Schaden zufügt, und kündigte an, dass die Ukraine auf diesen Terror entschlossen reagieren werde.

Langfristige Auswirkungen des Konflikts

Ein besorgniserregender Bericht deutet darauf hin, dass bis September 2023 die Zahl der gefallenen Soldaten auf beiden Seiten in die Hunderttausende geht, mit einer Million insgesamt, laut Schätzungen des „Wall Street Journal“. Diese Verluste könnten weitreichende Folgen für die demografische Entwicklung beider Länder haben, insbesondere für die Ukraine, die mit einem weiteren Bevölkerungsrückgang aufgrund von Flucht und Kriegsgeschädigten zu kämpfen hat. Die Opferzahlen der Zivilbevölkerung sind in diesen Schätzungen nicht enthalten, die jedoch viel höher liegen könnten.

UN warnt vor langen Stromabschaltungen

Die Vereinten Nationen warnen vor schweren Stromausfällen im kommenden Winter aufgrund russischer Raketenangriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur. Experten prognostizieren tägliche Stromausfälle zwischen 4 und 18 Stunden, was vor allem die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen treffen könnte, darunter Alte, Kranke und Binnenflüchtlinge.

Die nachlassenden Umsätze aus gefrorenen russischen Vermögenswerten könnten nicht nur zur Unterstützung der Ukraine verwendet werden, sondern auch als Druckmittel genutzt werden, um internationale Unterstützung zu gewinnen. Das Schicksal der Ukraine bleibt in einem dramatischen Spiel voller geopolitischer Intrigen und gefährlicher Spannungen gefangen.