Technologie

Teurer Umstieg von VMware: Analysten warnen vor Kosten von bis zu 3000 Dollar pro VM!

2025-01-27

Autor: Mia

Eine aktuelle Untersuchung des IT-Marktforschers Gartner hat alarmierende Ergebnisse hinsichtlich der Migration von VMware auf andere Virtualisierungsplattformen zutage gefördert: Unternehmen könnten dafür bis zu 3000 US-Dollar pro virtueller Maschine (VM) ausgeben. Diese kostspielige Migration kann, je nach Umfang, zwischen 18 und 48 Monaten in Anspruch nehmen und erfordert erhebliche personelle Ressourcen aus verschiedenen Bereichen, darunter Systemarchitektur, Sicherheit, Datenbanken und Beschaffung.

Die Kosten für Live-Migrationen können die Ausgaben auf das Zwei- bis Dreifache steigern. Zudem müssen Unternehmen mit zusätzlichen Kosten von 50 bis 150 US-Dollar pro Terabyte Speicher rechnen. Noch nicht berücksichtigt sind Investitionen in neue Hardware und Software sowie die Zeit und Ressourcen für das Testen von Anwendungen und Equipment. Diese Schätzung basiert auf einem hypothetischen Unternehmen, das über einen externen Dienstleister mehr als 2000 VMs über 100 Server verwaltet.

Ein weiterer Kostenfaktor ist die potenzielle Produktivitätsminderung, die durch geänderte Geschäftsprozesse und notwendige Schulungen für Mitarbeiter entstehen kann. Führungskräfte müssen sich darüber hinaus auf anfänglich geringere Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit der virtuellen Maschinen einstellen. Insbesondere Unternehmen, die ihren Kunden geringe Ausfallzeiten garantieren, stehen vor der Herausforderung, diese Zusagen auch während des Umstiegs zu erfüllen.

Interessanterweise zeigen kleine Unternehmen eine höhere Bereitschaft, den Wechsel zu vollziehen, da ihre IT-Infrastruktur tendenziell weniger komplex ist. Laut Gartner müssen Unternehmen zur Ermittlung des erforderlichen Aufwandes in den ersten Monaten zwischen sieben und zehn Vollzeitkräfte abstellen und in den folgenden Monaten bis zu sechs Mitarbeiter mit der Evaluierung der VMware-Alternativen betrauen. Für mittelgroße Unternehmen wird ein Zeitraum von etwa zwei Jahren geschätzt, um die Abhängigkeiten von VMware zu lösen.

In einem Praxistutorial, dem iX-Workshop zur Migration von VMware zu Proxmox, können IT-Administratoren lernen, wie sie eine hochverfügbare Proxmox VE-Cluster-Architektur mit einem Ceph-Speichersystem konfigurieren und verwalten können. Diese Schulung könnte sich als vorteilhaft erweisen, wenn Unternehmen über den Umstieg nachdenken.

Trotz der Überlegungen, VMware zu verlassen, ist die tatsächliche Umsetzung in vielen Unternehmen bislang ausgeblieben. Gartner-Analyst Michael Warrilow bemerkte, dass viele lediglich beobachten, was andere Unternehmen tun, ohne selbst aktiv zu werden. Im Gegenteil dazu stellt Senior Director Tony Harvey fest, dass der Wechsel vor allem bei kleinen und mittelgroßen Betrieben stattfindet.

Warrilow führt die Zurückhaltung auf die Wahrnehmung von VMware zurück: Viele Kunden sehen Broadcom vorrangig als Anbieter der Virtualisierungsplattform, obwohl das Unternehmen auch Netzwerkdienste, Speicherlösungen und Verwaltungsanwendungen anbietet. Der Wechsel dieser Komponenten kann den Umstieg noch komplizierter machen.

Trotz der wechselnden Marktbedingungen zeigt sich Broadcom-CEO Hock Tan unbeeindruckt von der Wechselbereitschaft: Er betont, dass die Beschwerden von Kunden nicht die Mehrheit ausmachen und prognostiziert eine Rückkehr der Kunden, sobald sich die anfängliche Unzufriedenheit gelegt hat. Analysten warnen jedoch vor möglichen Preiserhöhungen und raten Unternehmen, zeitnah Alternativen wie die OpenShift-Virtualisierung von Red Hat in Betracht zu ziehen. Der Druck, die bestehende Partnerschaft mit VMware zu überdenken, könnte in den kommenden Monaten steigen, während Unternehmen versuchen, ihre IT-Infrastruktur kosteneffizienter zu gestalten.