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Technische Schwierigkeiten - Stadt Zürich kämpft mit größeren Problemen bei Elektrobussen

2024-12-17

Autor: Nina

Zürich hat große Ambitionen: Bis 2035 soll der gesamte Busverkehr auf Elektromotoren umgestellt werden. Doch dieser Plan steht nun vor erheblichen Herausforderungen. Die Stadt kämpft seit Monaten mit Lieferverzögerungen bei neuen Elektrobussen, und sobald diese endlich eintreffen, sind sie im täglichen Betrieb unzuverlässig. Dies geht aus einer Mitteilung der Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) hervor.

Ein zentrales Problem sind die unzureichenden Ladestationen. Viele der Elektrobusse können nicht oder nur unzureichend mit Energie versorgt werden. Darüber hinaus hat die VBZ mit weiteren technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie Störungen bei der Klimaanlage und einem nicht funktionierenden Abbiegeassistenten.

Betroffen sind etwa 50 Elektrobusse der Firma MAN und 7 E-Busse des Herstellers Hess, erklärte Christoph Rütimann, Leiter Technik der VBZ. Da die VBZ nicht über genügend Reservebusse verfügt, um die Ausfälle zu kompensieren, werden vorübergehend Busse aus anderen Regionen in Zürich eingesetzt.

Ersatzbusse: Rot-Weiss, Gelb und mehr

In der Zwischenzeit werden acht bis zehn gebrauchte Busse anderer Verkehrsbetriebe als Ersatzlösung eingesetzt. Anstelle der typischen blau-weißen Busse werden nun auch rot-weiße und vereinzelt gelbe oder braun-weiße Fahrzeuge durch die Stadt Zürich fahren. Diese stammen beispielsweise aus St. Gallen oder Liestal.

Die technischen Schwierigkeiten führen auch zu zusätzlichen Kosten. Obwohl diese vom Lieferanten übernommen werden sollen, wollte die Pressestelle der VBZ auf Anfrage keine konkreten Beträge nennen. Man arbeite jedoch intensiv mit den Herstellern zusammen, um die Probleme schnellstmöglich zu beheben.

Ein Blick nach St. Gallen: E-Busse auch hier ein Problem

Die Stadt St. Gallen hat ähnliche Schwierigkeiten mit ihren Elektrobussen. Kürzlich wurde bekannt, dass ein Vertrag über die Bestellung von zwölf Elektrofahrzeugen aufgelöst wurde, da der niederländische Hersteller seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. Die Lieferung, die ursprünglich für den Frühling 2025 geplant war, hat sich nun verzögert. Die Stadt sieht sich gezwungen, den Beschaffungsprozess neu auszuschreiben. Wann die neuen Elektrobusse in Betrieb genommen werden können, ist derzeit ungewiss, aber die Stadt plant, den Betrieb mit Dieselbussen aufrechtzuerhalten, um den öffentlichen Nahverkehr nicht zu gefährden.

Diese Probleme werfen einen Schatten auf die ehrgeizigen Pläne der Städte, umweltfreundlicher zu werden. Selbst wenn das Ziel der vollständigen Elektrifizierung der Busflotte bis 2035 bleibt, zeigt sich, dass die Umsetzung mit vielen Schwierigkeiten verbunden ist.