
Störche: Ein Winter in der Schweiz? Das Wunder der Anpassung!
2025-09-06
Autor: Lara
Ein unerwarteter Anstieg der Storchenpopulation in der Schweiz
Vor zwei Jahrzehnten brüteten in der Schweiz gerade einmal 200 Storchenpaare. Heute können wir uns über beeindruckende 1250 Paare freuen! Doch was hat zu diesem erstaunlichen Anstieg geführt? Ein Grund ist, dass viele Weißstörche nicht mehr so weit in den Süden ziehen wie früher.
Ein neues Zugverhalten: Die Hälfte bleibt!
Von all den Störchen, die in der Schweiz brüten, zieht nur noch die Hälfte der Vögel in den Süden. Die meisten ziehen nicht weiter als Spanien und Portugal, wo sie in den offenen Abfalldeponien ausreichend Futter finden. Während nur ganz wenige es bis nach Afrika schaffen, scheint die Schweiz für viele jetzt ein beliebter Winteraufenthalt zu sein.
Ein Gourmetleben im Winter
Selbst in der kalten Jahreszeit finden Störche in der Schweiz genügend Nahrung – sogar unter Schnee. Diese Fleischfresser ernähren sich von Mäusen, Fröschen, Würmern und Insekten, je nachdem, was verfügbar ist. Wenn die Störche keine Nachkommen aufziehen, benötigen sie zudem weniger Futter und verbringen ihre Zeit oft einfach im Ruhezustand.
Besondere Nistorte: Avenches und Uznach im Fokus
In mehreren Schweizer Gemeinden nisten mittlerweile bis zu 50 Storchenpaare. Avenches VD und Uznach SG sind Beispiele dafür, wo Feuchtgebiete den Störchen reichlich Nahrung bieten. Besonders in Avenches sind die Fachleute begeistert: Von 54 Storchenpaaren im letzten Jahr hat sich die Zahl dieses Jahr auf 94 erhöht!
Konflikte zwischen Mensch und Storch
Mit der Zunahme an Störchen kommen auch die Herausforderungen. Immer mehr Menschen beklagen sich über den Kot der Störche auf den Dächern und verstopfte Regenrinnen durch heruntergefallene Äste. Manche bezeichnen sie gar als "Problemstörche". Dennoch überwiegt die Freude über die Rückkehr dieser beeindruckenden Vögel.
Genetische Zugrouten der Störche
Wenn es um das Zugverhalten geht, entscheiden sich Störche oft für eine West- oder Ostroute. Diese Entscheidung ist genetisch geprägt. In Deutschland existiert eine unsichtbare Grenze. Jüngere Oststörche fliegen tendenziell auf der östlichen Route, während westliche Störche einen anderen Weg wählen.
Die herausfordernde Reise der Oststörche
Ungefähr drei Viertel der Störche in Deutschland begeben sich auf die östliche Route, die sie über die Türkei und den Bosporus bis in den Sudan führt und für einige sogar weiter bis nach Südafrika. Diese faszinierende Reise dauert rund vier Monate. Im Gegensatz dazu flogen die Weststörche früher über Spanien und Gibraltar in die Sahelzone.
Bedrohungen auf dem Weg nach Süden
Für die Oststörche birgt die lange Reise viele Gefahren: Zusammenstöße mit Stromleitungen, Abschüsse oder übermäßiger Energieverbrauch sind nur einige der Herausforderungen. Daher bleibt die Anzahl der Störche im Osten stabil oder nimmt sogar ab, während die Bestände der Weststörche in der Schweiz, Frankreich und Westdeutschland stark zugenommen haben.
Fazit: Ein Winter in der Schweiz – die Störche machen es möglich!
Die Störche haben sich flexibel an ihre neue Umgebung angepasst und zeigen, dass sie auch in der Schweiz überwintern können. Während einige Menschen sich über die neuen Nachbarn beschweren, erfreuen sich viele an dem Anblick dieser majestätischen Vögel, die unser Land bereichern.