Steuerrazzia bei Netflix: Ermittler durchsuchen zentrale Büros in Paris und Amsterdam!
2024-11-05
Autor: Luca
Steuerrazzia bei Netflix
Der Streaminggigant Netflix steht im Mittelpunkt einer umfassenden Steuerfahndung.
In einem koordinierten Einsatz durchsuchten Ermittler zeitgleich die Firmensitze in Paris und Amsterdam.
Berichten zufolge gab es auch an anderen, bislang nicht näher benannten Standorten Razzien. Diese Durchsuchungen erfolgen im Rahmen von Ermittlungen, die den Verdacht auf Steuerbetrug und mögliche Schwarzarbeit gegen Netflix überprüfen.
Bereits 2022 zahlte Netflix eine erhebliche Summe zur Klärung eines Steuerstreits in Italien, was auf die angespannte Situation hindeutet.
Ein Bericht der Nachrichten-Website „La Lettre“ aus dem letzten Jahr bestätigte, dass die französische Tochtergesellschaft von Netflix wegen auffallend niedriger Umsätze in den Fokus der Steuerbehörden geraten ist. Diese Unstimmigkeiten stehen im Widerspruch zu den Angaben der zahlenden Nutzer in Frankreich.
Zwischen 2019 und 2020 zahlte Netflix Services France weniger als eine Million Euro an Unternehmenssteuern, indem es eine zusätzlich eingerichtete Einheit in den Niederlanden einbezog. Diese umstrittene Praxis wurde jedoch im Jahr 2021 eingestellt, nachdem die Behörden verstärkt Druck ausgeübt hatten.
Aktuelle Unternehmensunterlagen, die von der Nachrichtenagentur Reuters geprüft wurden, zeigen einen dramatischen Anstieg in den Einnahmen der französischen Netflix-Einheit, die im Jahr 2021 bei 1,2 Milliarden Euro lag – ein deutlicher Anstieg von nur 47 Millionen Euro im Jahr zuvor. Das Pariser Büro, das laut Netflix 2020 eröffnet wurde, beschäftigt rund 40 Mitarbeiter.
Diese Vorfälle sind nicht überraschend, da große Technologieunternehmen, die grenzüberschreitend Online-Dienste und Abonnements anbieten, oftmals in Konflikt mit den europäischen Steuerbehörden geraten. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Konsequenzen diese Ermittlungen für Netflix haben werden. Die Branche beobachtet gespannt, wie sich die Situation entwickeln wird, insbesondere im Hinblick auf die Transparenz und Steuerverantwortung großer Unternehmen.