
Stadler Rail in der Krise: Droht die Insolvenz?
2025-03-27
Autor: Mia
Peter Spuhler, der CEO von Stadler Rail, kämpft in Berlin um das Überleben seines Unternehmens. Aktuell sieht sich Stadler Deutschland mit einer dramatischen Situation konfrontiert und appellierte an die rund 2.000 Mitarbeiter, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten. Dies geschah vor dem Hintergrund einer potenziellen Insolvenz, die das Unternehmen schwer treffen könnte.
Das Landgericht Berlin-Charlottenburg musste kürzlich über einen Insolvenzantrag entscheiden, der von einem Lieferanten gestellt wurde. Dieser hatte angeblich aufgrund ausstehender Zahlungen eine Klage eingereicht. Stadler hatte die Zahlungen verweigert, was zur rechtlichen Auseinandersetzung führte.
Glücklicherweise entschieden die Richter des Amtsgerichts zugunsten von Stadler. „Der Insolvenzantrag wurde Mitte März 2025 mangels Belegen als unzulässig zurückgewiesen“, erklärte ein Sprecher des Unternehmens. Er fügte hinzu: „Der Antrag wurde von einem unserer zahlreichen Lieferanten eingereicht, dessen gelieferte Qualität nicht unseren Standards entspricht.“
Zudem versicherte der Sprecher, dass Stadler Deutschland „voll liquide“ sei und keinerlei Zahlungsprobleme habe. Ein jährliches Audit von KPMG, das Anfang März abgeschlossen wurde, bestätigte diese Tatsache.
Aber die Probleme für Spuhler und sein Unternehmen ziehen sich weiter: In Spanien kommt es zu erheblichen Lieferverzögerungen, die Spuhler den verheerenden Überschwemmungen im vergangenen Herbst zuschreibt.
Die goldenen Zeiten der Aufträge von Kunden wie Alexander Lukaschenko, dem umstrittenen Führer von Weißrussland, scheinen vorbei zu sein. Der Imperator, der sich einst an die russische Regierung gebunden hatte, ist in den Augen des Westens verachtet.
Obwohl die SBB (Schweizerische Bundesbahnen) weiterhin bei Stadler bestellen, ist der Wettbewerb durch ausländische Zughersteller intensiver denn je. Dies zeigt sich auch im drastischen Rückgang des Aktienkurses von Stadler Rail: Der Kurs fiel von einem Höchststand von 47 Franken vor vier Jahren auf derzeit nur noch 21 Franken, was einem Minus von 55 Prozent entspricht.
Die Gewinnmarge sank auf unter 3 Prozent, was für ein Unternehmen dieser Größe viel zu wenig ist, um auf allen Märkten gleichzeitig aktiv zu bleiben. Dennoch hat Stadler Rail einen Auftragsbestand von fast 30 Milliarden CHF, was Potenzial für die Zukunft birgt, aber auch große Herausforderungen mit sich bringt.
Für Spuhler stellt sich die entscheidende Frage: Wie kann er die Finanzierung sichern und die Lieferzeiten einhalten? Die Spannungen innerhalb des Unternehmens sind spürbar, und die Sorgen scheinen zuzunehmen. Die erprobte Erfolgsgeschichte von Stadler könnte also vor einer entscheidenden Wende stehen. Wird es Spuhler gelingen, Stadler Rail wieder auf Erfolgskurs zu bringen?