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Spengler-Cup: Wie sich Fribourg-Gottéron neu erfindet

2024-12-26

Autor: Emma

Bei Fribourg-Gottéron gab es kürzlich eine grundlegende Entscheidung: künftige Gespräche über die kommende Saison werden nicht mehr in der Öffentlichkeit geführt – zumindest nicht im Detail über die Verpflichtung von Roger Rönnberg als neuem Trainer.

Rönnberg, der vielleicht bekannteste Trainer im europäischen Eishockey, bringt eine beeindruckende Bilanz mit sich – viermal Champions-League-Sieger und zweifacher Meister mit Frölunda Göteborg. Warum also das Schweigen?

Die gesamte Situation rund um Gottéron ist äußerst komplex. Am 27. Mai wurde eine Medienmitteilung veröffentlicht, die gleich drei große Ankündigungen enthielt, direkt nach dem enttäuschenden WM-Finale, das die Schweizer Nationalmannschaft verloren hatte.

Erstens: Gerd Zenhäusern wurde vom Assistenten zum Sportchef befördert. Seine erste Amtshandlung war die überraschende Entlassung von Christian Dubé, der für fünf Jahre als Trainer und Sportchef fungierte. Dubé, der 2011 als Spieler zu Gottéron kam und 2015 in die Trainerrolle wechselte, wird nun durch Zenhäusern ersetzt.

Zweitens: Patrick Émond, der bisherige Assistenztrainer, übernimmt für ein Jahr das Amt des Headcoaches. Doch diese Entscheidung könnte sich schnell als temporär herausstellen, da Rönnberg 2025 zu Gottéron stoßen wird, nachdem er 2024 seine letzte Saison in Göteborg absolviert hat.

Drittens: Diese „Übergangssaison“ stellt Gottéron vor große Herausforderungen, denn sie nehmen nicht nur am Spengler-Cup, sondern auch an der Champions League teil. Bisher läuft die Saison alles andere als wunschgemäß, die Mannschaft findet sich in unteren Tabellenregionen wieder, und die anspruchsvollen Erwartungen scheinen bislang unerfüllt.

Kurz vor dem Spengler-Cup kam es erneut zu einem Umbruch: Émond wurde entlassen und Lars Leuenberger übernahm, der sich bereits um eine Stelle als zukünftiger Assistent Rönnbergs beworben hatte. Doch was passiert, wenn Leuenberger nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt?

Der neue Trainer suchte bereits auf Google Maps nach dem geeigneten Ort für die mögliche Meisterfeier, was die Hoffnungen der Fans noch weiter befeuert. Letztendlich muss sich der Schwede jedoch zunächst auf seine aktuelle Rolle bei Frölunda konzentrieren.

In der Zwischenzeit herrschen auch innerhalb des Teams Unruhen, wie der Abgang von Chris DiDomenico zeigt, der nach Ambri transferiert wurde, nachdem er Unzufriedenheit über seine Rolle geäußert hatte.

Zu den strategischen Veränderungen bei Gottéron gehört auch der Umbruch in der Teamstruktur: Spieler wie der Neuzugang Yannick Rathgeb stehen vor Herausforderungen, da Émond öffentlich auf die defensiven Schwächen in der Mannschaft hinweist.

Die Zukunft unter Rönnberg verspricht daher viel Spannung: Von ihm wird eine strenge Disziplin, harte Trainings und ein systematischer Ansatz erwartet. Und während sich das Team auf die neue Saison vorbereitet, müssen sie zunächst die Anforderungen dieser schwierigen und herausfordernden Übergangsphase bewältigen.

Die Verantwortlichen bei Gottéron wissen, dass der Weg zu langfristigem Erfolg steinig ist, insbesondere angesichts der unterschiedlichen Spielerentwicklung in Schweden und der Schweiz. Geduld und strategische Überlegungen werden entscheidend sein, um die großen Ambitionen von Fribourg-Gottéron zu verwirklichen.