Gesundheit

sNFL - Ein Biomarker, der vor Schüben warnt

2024-11-04

Autor: Nina

In einer beeindruckenden Präsentation auf der Sobek Preisverleihung 2024 hat der renommierte Forschungspreisträger Prof. Jens Kuhle aus Basel den Neurofilament-Leichtketten-Biomarker (sNFL) vorgestellt. Dieser biomolekulare Marker hat das Potenzial, die Schubaktivität bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) voraussagen zu können. Die Zulassung dieses Biomarkers könnte einen revolutionären Fortschritt in der Behandlung und Überwachung von MS darstellen, da er Ärzten helfen kann, proaktive Maßnahmen zur Verhinderung von Schüben zu ergreifen.

Um die Bedeutung dieses Biomarkers zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie sNFL funktioniert. Neurofilamente sind Proteine, die in den Neuronen vorhanden sind und bei neuronalen Schädigungen in den Blutkreislauf freigesetzt werden. Eine erhöhte Konzentration von sNFL im Blut kann als Alarmzeichen für bevorstehende Schübe bei MS-Patienten dienen, was eine frühzeitige Intervention ermöglicht.

Zusätzlich zu diesem spannenden Thema wurden auf der Konferenz auch andere Wege der MS-Forschung erörtert. Prof. Mathias Mäurer, ein führender Neurologe, ging auf die neuesten Fortschritte in der Behandlung mit CAR-T-Zell-Therapie ein und stellte vielversprechende Ergebnisse vor, die zeigen, wie diese innovative Therapieform das Immunsystem von MS-Patienten beeinflussen kann.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Rolle von Cannabinoiden in der MS-Behandlung. Die Debatte über die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland wirft wichtige Fragen auf, insbesondere, wie sich dies auf die medizinische Anwendung bei MS-Patienten auswirkt. In einem aufschlussreichen Video erklärte Prof. Peter Flachenecker die aktuellen rechtlichen und gesundheitlichen Aspekte, die für Betroffene von Bedeutung sind.

Darüber hinaus berichteten Forscher aus Mainz über die Entdeckung eines spezifischen Proteins im Weizen, das möglicherweise MS-Symptome verschlimmert. Prof. Dr. Detlef Schuppan empfahl, den Weizenkonsum in der Ernährung zu reduzieren, um mögliche negative Auswirkungen auf die Krankheit zu minimieren.

Diese und viele weitere spannende Erkenntnisse aus der MS-Forschung zeigen, dass die medizinische Gemeinschaft weiterhin an vorderster Front arbeitet, um das Verständnis dieser komplexen Krankheit zu vertiefen und die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern.