Sport

Skispringen: Philipp Raimund verzichtet aufgrund von Höhenangst auf den Start in Planica

2025-03-28

Autor: Nina

In der Welt des Sports gibt es immer wieder faszinierende und auch bizarre Geschichten zu erzählen. Ein solches Beispiel ist der aktuelle Fall des deutschen Skispringers Philipp Raimund, der beschlossen hat, beim renommierten Wettbewerb im slowenischen Planica nicht zu starten – und das aus einem sehr persönlichen Grund: Höhenangst.

Skispringen und Höhenangst scheinen auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen, schließlich müssen Athleten bei jedem Sprung enormes Vertrauen in sich selbst haben, während sie Höhlen von über 240 Metern abfliegen. Doch der 24-Jährige gibt zu, dass selbst er manchmal Schwierigkeiten hat, mit seiner Angst umzugehen, insbesondere beim Skifliegen, wo die Sprünge noch spektakulärer sind und mehr Risiko bergen.

In einem offenen Instagram-Beitrag teilt Raimund seine Gedanken: „Wie einige von euch vielleicht wissen, habe ich Höhenangst. Normalerweise kann ich damit umgehen, und beim Skispringen stört es mich in der Regel nicht.“ Allerdings fühle er sich beim Wettbewerb in Planica anders. „Es gibt allerdings Momente, besonders beim Skifliegen, in denen mein Körper reagiert, ohne dass ich es kontrollieren kann. Dann verliere ich für etwa anderthalb Sekunden die Kontrolle und muss hilflos zusehen, während ich mich wie in einer Klaue gefangen fühle.“

Ein solcher Kontrollverlust könnte fatale Folgen haben. Die Schanze in Planica gehört zu den gefährlichsten, zugleich aber beeindruckendsten der Welt. Mit einem offiziellen Rekord von 252 Metern, aufgestellt vom japanischen Springer Ryoyu Kobayashi im Jahr 2019, gilt die „Letalnica“ als die zweitgrößte Schanze weltweit.

„Natürlich habe ich 95 Prozent meiner Sprünge unter Kontrolle“, erklärt Raimund weiter. „Aber wenn es um Planica geht, möchte ich kein Risiko eingehen und wieder in einen Zustand geraten, in dem ich nicht weiß, ob ich noch der Pilot bin oder ob ich einfach nicht mehr reagieren kann.“

Aufgrund seiner Höhenangst wird Raimund auf die Wettkämpfe am Freitag und Samstag verzichten. Ob er am Sonntag springen wird, ließ er offen: „Vielleicht springe ich am Sonntag. Wenn ich mir das Skispringen ansehe, möchte ich normalerweise sofort auf die Schanze, also hoffe ich, dass ich auch diesmal dazu bereit bin.“ Sollte es nicht dazu kommen, akzeptiert er das: „Ich werde nicht springen, wenn ich mich nicht bereit und glücklich fühle.“

Philipp Raimund ist ein Beispiel dafür, dass selbst die stärksten Athleten mit inneren Ängsten kämpfen müssen. Es bleibt abzuwarten, ob er am Sonntag dem Druck standhalten kann und zurück auf die Schanze geht. In der Zwischenzeit zeigt er der Welt, dass Mut nicht nur bedeuten kann, sich einer Herausforderung zu stellen, sondern auch, die eigenen Grenzen zu erkennen.