
Skandalöse Diskriminierung: Warum kosovarische Rentnerinnen bei Autoversicherungen kräftig zur Kasse gebeten werden
2025-04-10
Autor: Nina
Schweizer profitieren von unfairen Versicherungstarifen
Ein alarmierendes Ungleichgewicht: Schweizerinnen und Schweizer genießen bei Autoversicherungen deutliche Vorteile gegenüber Bürgerinnen und Bürgern des Balkans. Diese Diskriminierung ruft nicht nur Empörung hervor, sondern auch politische Maßnahmen auf den Plan, fordert Hasan Candan, ein SP-Nationalrat. Er drängt den Bundesrat, endlich zu handeln.
Die Realität einer kosovarischen Pflegefachfrau
Liridona Dizdari, eine engagierte Pflegefachfrau aus dem Kosovo, hat sich nach ihrer Einbürgerung einen Traum erfüllt: Sie kann nicht nur an Wahlen teilnehmen, sondern auch ihr Budget erheblich entlasten. Denn bei der Autoversicherung kann sie nun Hunderte Schweizer Franken sparen. Die erschreckenden Prämienunterschiede zwischen ihr und ihren Schweizer Kolleginnen sind für sie diskriminierend und inakzeptabel.
Die Fakten hinter den Prämienunterschieden
Eine aufschlussreiche Analyse des Vergleichsdienstes Comparis zeigte, dass junge Autofahrer aus dem Kosovo und Nordmazedonien bis zu 74 Prozent mehr für Vollkaskoversicherungen zahlen müssen, selbst für Marken wie Mercedes-Benz. Für ältere Versicherungsnehmer sieht es nicht besser aus: Bei einem Test für eine Vollkaskoversicherung eines VW Polo stellte sich heraus, dass eine pensionierte Schweizerin über 700 Franken weniger zahlen muss als ihre kosovarische Kollegin.
Ein Aufruf zum Handeln gegen Diskriminierung
Hasan Candan ist ein hartnäckiger Kämpfer gegen diese Ungerechtigkeit. Er fordert den Bundesrat auf, einzugreifen und die unfaire Praxis zu beenden, die dem Verfassungsrecht widerspricht. Viele Menschen, die im Care-Sektor arbeiten, sind auf ein Auto angewiesen – die überhöhten Prämien schwächen ihre Kaufkraft zu Unrecht.
Sind kosovarische Rentnerinnen wirklich risikobehaftet?
Die Frage stellt sich: Sind Rentnerinnen aus dem Kosovo wirklich gefährlicher im Straßenverkehr als ihre Schweizer Altersgenossen? Die Versicherungsgesellschaften argumentieren, dass sie Prämien basierend auf riskogenen Gruppen festlegen. Doch Candan bringt Zweifel an diesen Statistiken auf und fordert mehr Transparenz.
Behauptungen der Behörden im Fokus
Die Finanzmarktaufsicht Finma hat bereits geprüft, ob die Versicherungstarife diskriminierend sind, und stellt kein Fehlverhalten fest. Giulia Reimann von der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus äußert jedoch Bedenken, dass solche Praktiken Vorurteile und strukturellen Rassismus bestärken.
Ein Blick nach Europa und die Forderung nach Veränderung
Während in der EU solche Diskriminierungen verboten sind, verteidigt der Bundesrat die Praxis in der Schweiz vehement. Candan ist jedoch entschlossen, den Druck zu erhöhen und die Diskussion über diese Ungerechtigkeit fortzuführen. Die Zeit ist reif für Veränderungen!