
Skandal um teure US-Software: Zieht das Unispital Zürich die Konsequenzen?
2025-04-14
Autor: Mia
Das Universitäts Spital Zürich (USZ) steht unter Druck – der ungelöste Herz-Skandal hat bereits für reichlich Aufregung gesorgt. Doch das könnte nur der Anfang sein.
In den kommenden Tagen wird die Führungsriege unter Präsident André Zemp und CEO Monika Jänicke möglicherweise eine umstrittene Entscheidung treffen: den Kauf von ‚Epic‘, einer Klinik-Software aus den USA, die das bestehende System ersetzen soll. Die Kosten dafür? Ein sattes Budget von rund 150 Millionen Schweizer Franken!
Die Planung sorgt bereits seit Monaten für Aufregung in der Zürcher Politik. Die bisherige Anbieterin, die lokale IT-Firma Cistec, gerät ins Hintertreffen. Dabei hat Cistec ebenfalls ein Angebot abgegeben – und das zu einem Bruchteil der Kosten: etwa 50 Millionen.
Der mögliche Wechsel zu einem US-Anbieter hat besonders seit den kürzlich verhängten Strafzöllen unter Donald Trump zusätzliche Brisanz gewonnen. Kritiker, angeführt von der SP-Nationalrätin Jacqueline „Jacky“ Badran, warnen: 'Uns selbst ins Messer laufen lassen. Punkt.' Solch ein Kauf würde nicht nur lokale Arbeitsplätze gefährden, sondern ist auch aus Prinzip fragwürdig.
Trotz dieser Bedenken gibt es Stimmen, die einen pragmatischeren Ansatz vertreten. Einige fordern sogar eine Annäherung an die USA, was durch den Kauf von amerikanischen Jets für die Armee stattfinden könnte – und nun auch durch das angedachte Kisim von ‚Epic‘.
Die Behörde selbst bleibt zur aktuellen Diskussion schweigsam. Ein Sprecher des USZ erklärt: 'Wir informieren gerne, sobald eine Entscheidung fallen ist, können jedoch aufgrund des laufenden Verfahrens nicht vorgreifen.'
Cistec, der lokale Anbieter, zeigt sich ebenfalls besorgt: 'Wir haben keine weiteren Informationen und warten gespannt auf den Ausgang der Ausschreibung.'