Nation

Skandal in der Abtei Saint-Maurice: Pfarrer tritt nach Missbrauchsvorwürfen zurück!

2024-09-26

Ein Jahr nach den erschütternden Enthüllungen des Westschweizer Fernsehens RTS über Missbrauchsfälle in der Abtei Saint-Maurice im Unterwallis steht die Abtei erneut im Mittelpunkt eines skandalösen Vorfalls. Der Priester Gilles Roduit, der über viele Jahre als Pfarrer in den Gemeinden Saint-Maurice, Lavey, Evionnaz und Outre-Rhône tätig war, hat nun sein Amt niedergelegt.

Roduits Rücktritt wurde durch „zahlreiche Ablehnungen seiner Anwesenheit“ bedingt, wie der Kirchgemeinderat von Saint-Maurice und Lavey mitteilte. Der Rücktritt kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Abtei weiterhin mit den Folgen ihrer dunklen Vergangenheit kämpft.

Im Herbst 2023 wurde Roduit beschuldigt, in den 2000er-Jahren einen Novizen missbraucht zu haben, was zu seiner Suspendierung als Pfarrer und Dekan von Monthey führte. Obwohl er im Februar des Jahres seine priesterlichen Aufgaben teilweise wieder aufnehmen durfte, sah er dies als ungerechtfertigt an und trat in einen spektakulären Hungerstreik, der landesweit für Aufsehen sorgte. Nach fünf Tagen der Extreme wurde er vorübergehend wieder in sein Amt eingesetzt, was zu heftigen Protesten, insbesondere von Opferverbänden, führte.

Erst vor zwei Monaten kamen neue Vorwürfe ans Licht: In einer Berichterstattung des RTS beschuldigten mindestens zwei Frauen Roduit des unangemessenen Verhaltens. Eine der Frauen war einst Messdienerin und die andere eine Schülerin des Pfarrers. Trotz dieser schweren Vorwürfe blieb Roduit in seiner Position – bis zum 21. September, als er schließlich seinen Rücktritt bekanntgab.

Die Pfarrgemeinde äußerte Bedauern über seine Entscheidung und betonte, dass viele Mitglieder sich über seine Rückkehr freuten. Dennoch wurde deutlich, dass Roduit immer wieder mit Vorurteilen und anonymen Drohbriefen konfrontiert war. Die Gemeinde betonte: „Wir müssen anerkennen, dass noch viel geschehen muss auf dem Weg der Barmherzigkeit und Vergebung.“

Roduit selbst äußerte sich gegenüber dem Nachrichtenportal cath.ch: „Ich bin traurig, dass ich meine Stelle aufgeben muss, aber ich bin mit dieser Entscheidung im Frieden.“

Insgesamt markiert dieser Rücktritt ein weiteres Kapitel in der tragischen Geschichte der Missbrauchsfälle in der Abtei Saint-Maurice. Doch die Hintergründe und die Auswirkungen des Geschehens sind bei weitem noch nicht abgeschlossen. Was wird als Nächstes passieren? Die Aufarbeitung dieser grauenhaften Vorfälle bleibt eine dringliche Aufgabe, und die Öffentlichkeit erwartet Antworten. Die Frage bleibt: Wie viele Geheimnisse werden noch ans Licht kommen?