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SIG-Aktien im freien Fall: Dividendenauszug und Sanierungspläne schockieren Anleger

2025-09-18

Autor: Mia

Aussichten dunkel für SIG-Aktionäre

Die Anleger von SIG erlebten am Donnerstag einen wahren Schockmoment. Mit einem dramatischen Kursverlust von 24 Prozent schlossen die Aktien bei nur noch 9,50 Franken – ein neuer Rekordtiefstand, der das Vertrauen der Investoren erschüttert hat.

Dividendenstreichung als Hauptgrund für den Kurssturz

Im Zentrum der negativen Ankündigungen steht die überraschende Streichung der Dividende, die die SIG Group bekanntgab. Diese Ausschüttung galt als letzter Halt für viele Investoren inmitten eines bereits bestehenden Kursverfalls von über 60 Prozent seit dem Frühjahr 2023. Die Dividende sollte nun Teil eines umfassenden Sanierungsplans werden – ein verzweifelter Schritt, um das strauchelnde Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.

Chefwechsel und strategische Neuausrichtung

SIG, das auf eine über 170-jährige Geschichte zurückblicken kann, hat sich mittlerweile auf den Nischenmarkt der Verpackungsmachinen spezialisiert. Der Markt für Getränkekartons ist zwar milliardenschwer, doch der Rückgang der Nachfrage hat das Unternehmen stark getroffen. Nach dem überraschenden Abgang von CEO Samuel Sigrist im August steht das Unternehmen unter Druck.

Probleme durch riskante Übernahmen

Ein wichtiger Faktor für die Herausforderungen von SIG war die Übernahme des US-Unternehmens Scholle IPN im Jahr 2022. Expertenschätzungen zufolge brachte die Akquisition nicht die erhoffte Expansion, während die Margen schrumpften und die Schuldenlast stieg. Die Kernkompetenz von SIG, die aseptische Verpackung von Flüssigkeiten, wird jetzt in den Fokus gerückt.

Wende in der Unternehmensstrategie? Erklärungen erwartet!

Die Unternehmensführung plant, Ende Oktober Einzelheiten über mögliche Verkaufsstrategien zu enthüllen. Die Zürcher Kantonalbank kritisierte die Akquisition von Scholle IPN und sieht darin einen Grund für den Rückgang der Margen. Die Umstrukturierung wird voraussichtlich mit hohen Kosten verbunden sein, was die Unternehmenszahlen weiter belasten könnte.

Streit um die Notwendigkeit der Dividendenstreichung

Trotz dieser umfangreichen Maßnahmen bleibt die Frage offen, ob die Streichung der Dividende tatsächlich gerechtfertigt ist. Letztes Jahr betrug die Dividende 51 Cent pro Aktie, was fast den gesamten Firmengewinn in Anspruch nahm. Finanzanalysten sind gespalten: Während die Helvetische Bank mehr Klarheit über die strategische Neuausrichtung fordert, sieht die Investmentbank Stifel in der Entscheidung ein deutliches Signal, dass das Unternehmen die Kapitalstruktur stärken und die Schuldenlast reduzieren möchte.

Ein strenger Kurs unter neuer Führung?

Der neue Verwaltungsratspräsident, Ola Rollén, scheut sich nicht vor unpopulären Entscheidungen. Mit der Ambition, SIG mit „eisernem Besen“ zu sanieren, hat er sich gleichsam der Herausforderung gestellt, das Unternehmen aus der Krise zu führen. Ob diese harten Schritte jedoch fruchten, bleibt abzuwarten.