Schweizer Vorbild: Deutsche Medien preisen die Kompromisskultur vor der Bundestagswahl
2025-01-25
Autor: Alina
Darum geht's
Die deutsche Berichterstattung lobt die Schweiz für ihre politische Stabilität und prosperierende Wirtschaft. Ein zentraler Punkt ist, dass das politische System der Schweiz Parteien dazu zwingt, zusammenzuarbeiten, unabhängig von ideologischen Differenzen.
Während in Deutschland die AfD von den anderen Parteien ausgegrenzt wird und dies zu politischen Blockaden führt, wird die Schweizerische Volkspartei (SVP) aktiv in politische Entscheidungsprozesse einbezogen.
Die wirtschaftliche Stärke der Schweiz ist unbestreitbar. Branchen wie Pharma und Uhren prosperieren hier, unterstützt durch eine starke Währung und einen flexiblen Arbeitsmarkt.
Während Deutschland einen Monat vor der Bundestagswahl in einer politischen und wirtschaftlichen Krise steckt, genießt die Schweiz momentan einen Aufschwung und Bewunderung – vor allem in deutschen Medien. Publikationen wie die „Zeit“ und Fernsehsender wie die ARD-Tagesschau heben hervor, was die Schweiz anders und augenscheinlich besser macht.
Stabilität trotz Krisen – die Kunst des Kompromisses
In Deutschland führen politische Differenzen oft zu tiefgreifenden Krisen. Das jüngste Beispiel ist das zerbrochene Ampelbündnis der SPD, Grünen und FDP, was Neuwahlen unvermeidlich macht.
Der bekannte Journalist Matthias Daum beschreibt in der deutschen „Zeit“, dass das Schweizer System durch Stabilität und eine ausgeprägte Kompromisskultur gekennzeichnet ist. Der Schweizer Bundesrat ist so organisiert, dass verschiedene Parteien – von links bis rechts – zusammenarbeiten. Dieses Konsenssystem zwingt die Politiker zu Kooperation, statt sich gegenseitig zu blockieren. Trotz hitziger Debatten werden wichtige Entscheidungen effizient und in einem ruhigen Rahmen getroffen.
Eine Frage, die viele beschäftigt: Warum gelingt das in der Schweiz, während Deutschland kämpft?
Die Einschlusskultur populistischer Parteien
In Deutschland bleibt eine Koalition mit der AfD, trotz deren Wählerzuwachs, von den anderen Parteien weiterhin tabu. AfD-Chefin Weidel fordert das Ende der „Brandmauer“. Im Gegensatz dazu werden populistische Parteien in der Schweiz – wie die SVP – in politische Prozesse einbezogen, was sie dazu zwingt, sich an die gemeinsamen Regeln zu halten. Diese Kompromisskultur ist das Resultat eines langen Entwicklungsprozesses und stellt heute eine gelebte schweizerische Errungenschaft dar.
Die wachsende Diskrepanz zwischen den wirtschaftlichen Situationen
Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, erklärt die wirtschaftliche Überlegenheit der Schweiz gegenüber Deutschland:
1. **Starke Branchen**: Die Schweiz hebt sich ab durch stabile Industrien wie Pharma und Uhren, die auch in Krisenzeiten gefragt sind. 2. **Robuste Währung**: Der Schweizer Franken ist während der Pandemie an Wert gewonnen, was die Inflation in der Schweiz im Vergleich zu Deutschland niedrig hält und die Kaufkraft der Bürger stärkt. 3. **Flexibler Arbeitsmarkt**: Die Schweiz verzeichnet einen flexiblen Arbeitsmarkt, in dem Menschen im Schnitt 200 Stunden mehr pro Jahr arbeiten. Unternehmen können einfacher einstellen und entlassen, was zu einer höheren Dynamik und Beschäftigungsrate führt. Im Vergleich dazu behindern starre Regelungen in Deutschland den Arbeitsmarkt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass während Deutschland in einer tiefen Krise steckt, die Schweiz als Vorbild für Kompromiss und wirtschaftliche Stabilität gefeiert wird. Deutsche Medien scheinen aktuell mehr denn je zu erkennen, dass es viel von der Schweiz zu lernen gibt, sowohl politisch als auch wirtschaftlich.