Schweizer Universitäten unter Druck: Studienqualität in Gefahr!
2025-01-01
Autor: Emma
Die wachsende Zahl an Studierenden - ein alarmierendes Problem
Bis zum Jahr 2033 wird ein Anstieg der Studierendenzahlen um erschreckende 17 Prozent prognostiziert, was die angespannte Situation an den Schweizer Universitäten noch verschärfen könnte.
Der Ernst der Lage zeigt sich besonders an renommierten Institutionen wie der ETH Zürich und der EPFL Lausanne, die bereits Maßnahmen zur Begrenzung ihrer Kapazitäten ernsthaft überlegen. Angesichts der drohenden Überfüllung von Vorlesungsräumen und der Überlastung von Lehrkräften wächst die Besorgnis über die Qualität der Ausbildung.
Aktuelle Herausforderungen
Bereits heute sind die Vorlesungssäle überfüllt. In der EPFL hat sich die Zahl der Studierenden in den letzten zwölf Jahren verdoppelt, was das Universitätsmanagement dazu zwingt, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Ab dem Herbstsemester 2025 wird die Zahl der Studienplätze auf 3000 begrenzt, wobei ausländische Studierende aufgrund von Zulassungsbeschränkungen benachteiligt werden.
Markus Gross, Sprecher der ETH, äußerte die Notwendigkeit, klare Kapazitätsgrenzen für verschiedene Fächer festzulegen, um die Qualität der Lehre aufrechtzuerhalten. Dies ist eine alarmierende Entwicklung, denn viele Studierende könnten ihre Ausbildung nicht mehr fortsetzen.
Kritik an der Studienfinanzierung
Die Universitäten, darunter auch die Universität della Svizzera italiana (USI), warnen davor, dass bei einer Zunahme der Studierendenzahlen ohne signifikante Investitionen in Lehrpersonal die Ausbildungsqualität gefährdet wird. Giovanni Zavaritt von der USI beschreibt das Verhältnis zwischen Professoren und Studierenden als ideal – ein Anstieg ohne zusätzliche Ressourcen könnte dieses Modell ernsthaft gefährden.
Was geschieht mit den Studiengebühren?
Ein einheitlicher Widerstand gegen die Erhöhung von Studiengebühren zeigt sich an zahlreichen Universitäten. Brigit Bucher von der Universität Bern betont, dass höhere Gebühren talentierte Studierende von einer Ausbildung abhalten würden, was sich negativ auf die akademische Landschaft auswirken könnte. Auch die Universität Zürich steht der Idee skeptisch gegenüber und vertritt die Ansicht, dass ein Studium für alle zugänglich sein sollte, unabhängig von finanziellen Möglichkeiten.
Forderungen nach politischer Unterstützung
Die Universitäten machen deutlich, dass die Politik gefordert ist, um die Situation zu entschärfen. Ein kräftiger Ausbau der finanziellen Mittel ist notwendig, um die hohen akademischen Standards zu wahren. Uni-Luzern-Sprecher Dave Schläpfer stellt heraus, dass ohne angemessene finanzielle Unterstützung die Qualität der Lehre in ernsthafte Gefahr gerät.
In der politischen Landschaft sieht es jedoch düster aus: Im Rahmen des Gaillard-Plans sind Kürzungen in der Hochschulfinanzierung vorgesehen, was auf großes Unverständnis an den Universitäten stößt. Zavaritt von der USI forderte eine Begrenzung dieser Kürzungen, um die Bildung weiterhin auf hohem Niveau zu sichern.
Positive Perspektiven und Herausforderungen
Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) sieht jedoch auch positive Seiten im Anstieg der Studierendenzahlen, da dieser dem wachsenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften entspricht. Dennoch müssen die Hochschulen jetzt Maßnahmen ergreifen, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Es bleibt abzuwarten, ob die notwendigen Schritte unternommen werden, um die Qualität der Schweizer Hochschulbildung zu sichern - die Zeit drängt!