Gregor Kobel steht vor einer Herausforderung – ein Schatten hängt über seiner Leistung. Am Freitag wird er gegen Serbien sein fünftes Spiel als Schweizer Nummer 1 bestreiten. Doch die Fußstapfen von Yann Sommer, der nach acht Jahren im Nationalteam zurückgetreten ist, sind groß.

Kobel (26) musste in den bisherigen vier Spielen zehn Gegentore hinnehmen – ein Negativrekord. Seine Statistiken zeigen, dass fast jeder dritte Schuss auf sein Tor auch tatsächlich ein Tor wurde. Das lässt Zweifel an seiner Eignung aufkommen, nicht nur für die Nationalmannschaft, sondern auch für Borussia Dortmund, wo er ähnliche Schwierigkeiten hat, im Schnitt 1,6 Gegentore pro Spiel zu kassieren.

Die Fans und Experten fragen sich: Kann Kobel die hohen Erwartungen erfüllen, die mit Sommers Abgang verbunden sind? Der Druck, das Vertrauen der Spieler und des Trainers zu gewinnen, wächst. Nationaldirektor Pierluigi Tami hat Kobel verteidigt, aber doch angedeutet, dass die Nati noch keinen neuen "Sommer" gefunden hat.

Die Probleme Kobels sind jedoch nicht nur auf individueller Ebene zu sehen. Ein Blick auf die Abwehr der Schweizer Nati zeigt, dass wichtige Spieler wie Fabian Schär nach der Europameisterschaft zurückgetreten sind und Ersatz gesucht werden muss. Auch Manuel Akanji ist noch nicht in bester Form, und Ricardo Rodriguez sitzt nur auf der Bank.

In den letzten vier Spielen hat die Abwehr oft rotiert, und das bringt zusätzliche Unsicherheit für einen unruhigen Kobel. Und während er seine Leistungen in der Bundesliga genießt, könnte die Gesamtsituation in Dortmund seine Leistungen in der Nati negativ beeinflussen.

Mit einem wechselhaften Start in die Saison, einem vorzeitigen Ausscheiden im DFB-Pokal und der ernüchternden Position in der Bundesliga ist die Frage: Wird Kobel seine Form finden und die Nati zurück zu alter Stärke führen? Die kommenden Spiele werden entscheidend sein für Kobels Karriere und die Zukunft der Schweizer Nati.

Das Augenmerk richtet sich nun auf die bevorstehenden Spiele der Nations League, wo Kobel beweisen muss, dass er das Vertrauen von Team und Fans verdient. Die Zeit drängt – seine Entwicklung als Torhüter wird zum Prüfstein seiner Karriere.