
Schweizer Gefängnisse: Ein scheinbar sicherer Hafen für Drogenkuriere
2025-04-17
Autor: Alina
Die Sonne strahlt auf den Beton eines Vorstadtflughafens in Bogotá.
Ein mittelalter Mann steht am Eingang zur internationalen Abflughalle und verabschiedet sich still von seiner Frau und seinen Kindern.
In seiner Tasche verbirgt sich ein Flugticket nach Zürich, das tief in einem alten Umschlag gefaltet ist. Doch seine Last ist viel schwerer: 95 Kapseln reinstes Kokain, geschluckt, versiegelt und gut versteckt.
Sein Risiko ist enorm, aber so auch seine Motivation. Wenn alles gut geht, kehrt er in drei Tagen mit einem astronomischen Honorar zurück.
Doch die Gefahr lauert – wird er festgenommen, erwartet ihn das Schweizer Gefängnissystem.
Ein zweischneidiges Schwert
Für viele aus seiner Nachbarschaft ist das Gefängnis kein Ort der Strafe, sondern ein Versprechen: Sicherheit, Gesundheitsversorgung, Ausbildung und später sogar eine Rente.
In den Herkunftsländern der Drogenkuriere gibt es eine pragmatische Sichtweise. Wer als Schmuggler nach Europa geht, weiß: Man hat nichts zu verlieren.
Ein kalkuliertes Risiko
In der Schweiz sind die Haftstrafen für Drogendelikte klar geregelt. Ein Kilo Kokain führt selten zu einer lebenslangen Strafe, sondern ermöglicht ein vorhersehbares Urteil. Wer mit 18 Gramm erwischt wird, muss mindestens ein Jahr absitzen.
Das System ist bekannt – es folgt einer Formel, die alle Beteiligten kennen.
Ein System zur Umschulung
Wird ein Kurier inhaftiert, bedeutet das nicht nur den Verlust der Freiheit. Er erhält Zugang zu medizinischer Versorgung, kostenlosen Behandlungen, Sprachkursen und beruflicher Ausbildung.
Die Haft wird somit zur Chance für einen Neuanfang.
Ein lukrativer Kreislauf
Die Rumäne, die von uns geschilderten Einzelfälle zeigen: Der Kurier erlangt bei einer Festnahme Zugang zu staatlicher Unterstützung, während die Justiz rund um seinen Fall ebenfalls profitiert.
Auf diese Weise bildet sich ein Netzwerk aus Pflichtverteidigern, Gutachtern und anderen, die alle von den gleichen Drogenfällen leben.
Resignation und Stillstand
Trotz dieser Situation gibt es kaum Reformvorschläge. Politiker und die Öffentlichkeit scheinen sich mit dem bestehenden System abzufinden.
Der Satz: "Da kann man nichts machen!" zeigt die Resignation gegenüber einem System, das durch seine eigenen Strukturen am Leben gehalten wird.
Ein Vorschlag zur Wende
Statt die Länder mit Drogenkuriere zu belasten, schwebt ein präventives System vor: Bei der Einreise sollten bei Verdacht die entsprechenden Personen zurückgeschickt werden.
Durch eine konsequente Rückführung könnte der Kreislauf von Haft, Gesundheitssystem und Sozialleistungen durchbrochen werden.
Fazit: Wege zur Veränderung
Die Verantwortung für die gegenwärtigen Zustände liegt nicht im Ausland. Sie wurde durch innere Strukturen in der Schweiz geschaffen.
Nur durch echten Willen zur Veränderung kann der Kreislauf von Drogenhandel und Justizindustrie nachhaltig gestoppt werden.