Gesundheit

Schutz vor Demenz: Wie der Herpes-Zoster-Impfstoff helfen kann

2025-04-06

Autor: Luca

MÜNCHEN – Eine bahnbrechende Studie aus Wales hat herausgefunden, dass der Impfstoff gegen Herpes Zoster, auch bekannt als Gürtelrose, nicht nur wirksam gegen die schmerzhafte Erkrankung ist, sondern auch das Risiko, an Demenz zu erkranken, bei älteren Menschen erheblich senken könnte.

Diese neue Forschung hat gezeigt, dass die Impfung das Risiko einer Demenzerkrankung bei Senioren um beeindruckende 20 % reduzieren kann. Die Studie analysierte Gesundheitsdaten von über 280.000 älteren Personen, die zu Beginn der Impfkampagne im Jahr 2013 noch keine Demenzdiagnose erhalten hatten.

Die Untersuchung unter der Leitung von Dr. Pascal Geldsetzer von der Stanford University nutzte die Einführung des Impfstoffs in Wales, der vorerst ausschließlich an 79-Jährige verabreicht wurde. Diese willkürliche Altersgrenze ermöglichte es den Forschern, einen nahezu experimentellen Ansatz zu wählen, indem sie Personen verglichen, die kurz vor und nach ihrem 80. Geburtstag geimpft wurden.

Die Ergebnisse sind vielversprechend: Sieben Jahre nach der Impfung erkrankten 20 % weniger Geimpfte an Demenz im Vergleich zu ungeimpften Personen. Besonders bemerkenswert ist, dass dieser Schutz insbesondere bei Frauen stärker ausgeprägt war, was auf eine möglicherweise effektivere Immunantwort und eine höhere Häufigkeit von Gürtelrose bei Frauen hindeutet.

Diese Forschung unterstützt die Hypothese, dass Viren, die das Nervensystem befallen, ein erhöhtes Risiko für Demenzerkrankungen darstellen können. Der Herpes-Zoster-Virus, der auch Windpocken verursacht, bleibt nach der Erstinfektion im Körper und kann bei älteren oder immungeschwächten Personen wieder aktiv werden, was zu Gürtelrose führt.

Dr. Geldsetzer und sein Team haben die Ergebnisse auch in anderen Ländern wie England, Australien und Kanada untersucht, wo ähnliche Impfprogramme laufen, und fanden durchweg ähnliche Schutzeffekte gegen Demenz. Dies verstärkt die Robustheit der Ergebnisse und gibt Anlass zur Hoffnung.

Die Erkenntnisse könnten zutiefst bedeutend für die Prävention von Demenz sein. Da der verwendete Impfstoff eine geschwächte Form des Virus enthält, plant Dr. Geldsetzer, umfassendere klinische Studien zu starten, um die Ursache-Wirkungs-Beziehung näher zu erforschen.

Diese Studien könnten der Schlüssel zu neuen präventiven Strategien gegen Demenz sein, indem sie zeigen, dass bereits existierende Impfstoffe einen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen bieten können. Vor dem Hintergrund der alternden Bevölkerung und der wachsenden Anzahl an Demenzerkrankungen weltweit könnte dies als entscheidender Schritt in der Gesundheitsvorsorge betrachtet werden.

Bedenken Sie, dass Prävention die beste Medizin ist! Informieren Sie sich über Ihre Impfoptionen und sprechen Sie mit Ihrem Arzt!