
Schutz vor Demenz: Unerwartete Vorteile der Gürtelrose-Impfung
2025-04-08
Autor: Leonardo
Eine bahnbrechende Studie aus Wales, geleitet von der Stanford University, hat erstaunliche Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen der Gürtelrose-Impfung und dem Risiko, an Demenz zu erkranken, hervorgebracht. Diese neue Entdeckung könnte große Auswirkungen auf die Prävention von altersbedingten kognitiven Erkrankungen haben, die weltweit über 55 Millionen Menschen betreffen.
Die Forschung zeigt, dass die Gürtelrose-Impfung das Risiko einer Demenzerkrankung um bis zu 20 % senken kann. Dies wurde durch die Analyse von Gesundheitsdaten von über 280.000 älteren Erwachsenen in Wales ermöglicht. Die Studie nutzte eine einmalige Altersregelung, die es erlaubte, den Effekt der Impfung isoliert zu betrachten. Personen, die am 1. September 2013 genau 79 Jahre alt waren, erhielten die Impfung, während andere Altersgruppen ausgeschlossen waren. Dadurch konnte eine klare Verbindung zwischen der Impfung und dem Demenzrisiko hergestellt werden.
Die Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht und betrifft vor allem Menschen über 50. Die Schmerzen und Hautausschläge, die mit Gürtelrose einhergehen, sind bekannt; doch die möglichen Auswirkungen auf das Gehirn wurden bislang nicht ausreichend erforscht. Diese Studie zeigt nun, dass eine Immunisierung gegen Gürtelrose nicht nur vor den körperlichen Symptomen schützt, sondern auch signifikante neuroprotektive Effekte bieten könnte.
Beeindruckend sind die Ergebnisse, die zeigen, dass geimpfte Frauen ein noch geringeres Demenzrisiko aufweisen als geimpfte Männer. Forscher vermuten, dass geschlechtsspezifische Unterschiede im Immunitätsprofil eine Rolle spielen könnten, was die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesem Bereich unterstreicht.
Die Forscher haben rigorose Analysen durchgeführt und zahlreiche andere Risikofaktoren berücksichtigt, ohne dass signifikante Unterschiede zwischen den geimpften und nicht geimpften Gruppen festgestellt wurden. Diese Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass die Impfung selbst einen direkten Einfluss auf das Risiko für Demenz hat.
Sollten zukünftige Forschungen diese Ergebnisse bestätigen, könnte die Gürtelrose-Impfung als effektive und kostengünstige Maßnahme zur Demenzprävention anerkannt werden. Das Forschungsteam plant, die Ergebnisse in anderen Ländern zu replicieren und führt aktuell eine groß angelegte, randomisierte kontrollierte Studie durch, um die kausalen Zusammenhänge weiter zu untersuchen.
Diese Studie ist in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht worden und erhielt Unterstützung von verschiedenen Forschungsinitiativen, die sich der Verbesserung der Gesundheit älterer Menschen widmen. Die Entdeckung könnte nicht nur die Welt der Demenzforschung revolutionieren, sondern auch als Beispiel dafür dienen, wie bestehende Impfstoffe unerwartete gesundheitliche Vorteile bieten könnten. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Erkenntnisse die nächste Forschungsrunde bringen wird – ein Thema, das für viele Familien von Bedeutung sein könnte.