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Schüler durften Tickets nicht selbst zahlen: Skitag gestrichen – Schul-Streit in Zürcher Gemeinde nimmt dramatische Ausmaße an

2025-04-08

Autor: Simon

In der Gemeinde Hinwil ZH brodelt es: Ein Schulkrise hat hitzige Diskussionen entfacht, die bis zum Regierungsrat reichen. Zwei abgelehnte Budgets, ein ausgefallener Skitag und der zähe Streit um das kleine Schulhaus Unterbach spalten die Gemeinde.

Im vergangenen Februar war ein Skitag für die Primarschüler*innen der Schule Girenbad geplant, den sie eigentlich selbst finanzieren sollten. Doch durch ein Notbudget, das aufgrund von zwei gescheiterten Budgetabstimmungen in Kraft trat, wurde dieser Plan zunichte gemacht. Das Notbudget verbietet leider auch privat finanzierte Schulveranstaltungen. Für die Kinder bedeutete das: kein aufregender Tag im Schnee, kein Spaß – und viel Unverständnis, wie Berichte belegen.

Der ausgefallene Skitag ist jedoch nur der sichtbare Ausdruck eines viel tiefergehenden Konflikts. Ein Streit über Schulfinanzen und die bevorstehende Schließung des Schulhauses Unterbach, die für 2026 geplant ist, sorgt für Unruhe.

Die lokale Interessengemeinschaft (IG) hat sich formiert und mobilisiert mit Flugblättern, Youtube-Videos und scharfer Kritik gegen die Entscheidungen der Schulpflege. Sie argumentiert, dass die 20 Schüler*innen der Schule Unterbach künftig mehrere Kilometer mit dem Schulbus nach Hinwil fahren müssten, was nicht nur unpraktisch, sondern auch ungerecht sei.

Die Gemeinde hingegen erklärt, dass die Schülerzahlen in Unterbach nicht ausreichen, um die Schule wirtschaftlich zu betreiben und die notwendigen Sanierungsarbeiten durchzuführen. Die IG äußert Bedenken und vermutet, dass politische Motive hinter diesen Entscheidungen stehen.

Thomas Ludescher, der parteilose Schulpräsident, wehrt sich gegen diese Vorwürfe und beruft sich auf die gesetzlichen Kompetenzen der Schulpflege. Die Lage eskalierte, als die Gemeindeversammlung zweimal das Schulbudget samt einer Steuererhöhung ablehnte, obwohl alle großen Parteien dafür waren. Dies führte dazu, dass sämtliche nicht zwingenden Ausgaben, einschließlich Schulveranstaltungen, eingefroren wurden.

Erst jetzt hat der Regierungsrat eingegriffen: Der Schulpflege wurde gestattet, das Budget durchzusetzen, einschließlich einer Steuererhöhung um sieben Prozent. Mit dieser Entscheidung ist das Notbudget vorerst Geschichte. Doch der Streit ist noch lange nicht beigelegt und könnte die Gemeinschaft in Hinwil weiter spalten.

Bleiben Sie dran! In den nächsten Tagen werden weitere Entwicklungen in dieser hitzigen Debatte erwartet.