Gesundheit

Schockierende neue Erkenntnisse zur Leberentzündung bei Kindern: Ist SARS-CoV-2 der Übeltäter?

2025-04-08

Autor: Gabriel

Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck und der Universitätsklinik Freiburg haben bahnbrechende Ergebnisse zur seltenen, akuten Leberentzündung (Hepatitis) unklarer Ursache (AHUO) bei Kindern veröffentlicht. Erstmals gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Anstieg dieser Erkrankung im Jahr 2022 und einer vorhergehenden Infektion mit SARS-CoV-2. Die Studie, die im hoch angesehenen GUT-Journal veröffentlicht wurde, liefert wertvolle Einblicke in diese besorgniserregende Erkrankung.

Im Jahr 2022 alarmierte die WHO Kinderärzte weltweit, da ein unerwartet hoher Anstieg von Fällen akuter Hepatitis bei Kindern festgestellt wurde. Zwischen dem 5. April und dem 26. Mai 2022 wurden in 33 Ländern rund 650 Fälle dieser seltenen Erkrankung registriert. In Österreich traten im gleichen Zeitraum drei Fälle auf, was zu großer Beunruhigung führte. Diese spezielle Leberentzündung, auch als nonA-nonE-Hepatitis bekannt, wird nicht von den bekannten Hepatitis-Viren verursacht und hat lange Zeit Rätsel aufgegeben, da die Ursachen unklar blieben.

In einer weltweiten Suche nach den Ursachen wurde in mehreren internationalen Studien eine mögliche Verbindung zwischen AHUO und vorangegangenen Adenoviren-Infektionen untersucht. In Großbritannien und teils in den USA wurde diese Assoziation festgestellt. Bei den meisten Kinden verliefen Adenoviren-Infektionen jedoch in der Regel unproblematisch. Das Team um Georg Vogel aus Innsbruck vermutete bereits frühzeitig, dass SARS-CoV-2 eine Rolle spielen könnte, insbesondere nach der Omikron-Welle, die eine hohe Infektionsrate bei Kindern zur Folge hatte.

In Zusammenarbeit mit internationalen Experten trugen Vogel und sein Team 12 AHUO-Fälle zusammen, um diese näher zu untersuchen. Bertram Bengsch, ein führender Forscher auf dem Gebiet der Leberimmunologie, half bei dieser interdisziplinären Studie mit. Er hatte bereits während der SARS-CoV-2-Pandemie auf einen Zusammenhang zwischen Covid und Leberentzündungen hingewiesen.

Die aktuelle Studie zeigt, dass die Mehrheit der untersuchten 12 AHUO-Fälle eine vorhergehende SARS-CoV-2-Infektion aufwies. Bei neun dieser Fälle konnten SARS-CoV-2-Antigene in den Lebern der Kinder nachgewiesen werden, unterstützt durch detaillierte Immunanalysen. Diese Ergebnisse widersprechen anderen Studien, die eine Assoziation mit Adenoviren postulierten.

„Die Daten deuten darauf hin, dass SARS-CoV-2 im Jahr 2022 als Auslöser für das Immunsystem fungierte und diese spezifische postinfektiöse Hepatitis auslöste“, erklärt Vogel. Die Forschungsarbeit liefert nicht nur neue Erkenntnisse zur Erkrankung, sondern zeigt auch, dass die Inzidenz der AHUO inzwischen wieder auf das ursprüngliche Niveau gesunken ist.

Gute Nachricht: Die Behandlung der betroffenen Kinder verlief erfolgreich. „Alle Kinder aus unserer Kohorte haben gut auf die Therapie mit Corticosteroiden angesprochen“, berichtet Vogel. Die Therapie hat sich als effektiv erwiesen und ist aktuell die gängige Behandlungsmethode bei AHUO. "Es besteht kein Grund zur Besorgnis. Die Leberentzündung ist extrem selten, und die derzeit zirkulierenden Virusvarianten scheinen keine relevante Infektion der Leber zu verursachen”, beruhigt er die besorgten Eltern.

Diese neuen Erkenntnisse sind ein entscheidender Fortschritt im Verständnis von AHUO und bieten Hoffnung für betroffene Familien. Bleiben Sie dran für weitere spannende Entwicklungen in der Forschung!