Schockierende Massenentlassungen bei Flyer: Wer ist wirklich verantwortlich für das Desaster?
2024-11-05
Autor: Noah
In einer schockierenden Wendung der Ereignisse wird die gesamte Produktion des renommierten Schweizer E-Bike-Pioniers Flyer ins Ausland verlagert. Neueste Recherchen zeigen, dass die deutsche Eigentümerin ZEG, eine große Einkaufsgenossenschaft aus Köln, die Belegschaft offenbar über die wahren Absichten getäuscht hat.
Die Flyer AG, etabliert 2009 in Huttwil BE, galt lange Zeit als Vorreiter in der E-Bike-Industrie der Schweiz. Während des Pandemie-Booms profitierte das Unternehmen enorm von der steigenden Nachfrage, was zur Anstellung von bis zu 350 Mitarbeitern führte. Leider sind diese Zeiten nun vorbei. Laut aktuellen Medienberichten wird die gesamte Produktion ins Ausland verlagert, was bereits vergangene Woche angekündigt wurde.
Besonders frappierend ist die Tatsache, dass selbst Andreas Kessler, der Schweizer CEO von Flyer, von den Plänen der Eigentümerin überrascht war. In einem Interview mit der Zeitung "Blick" erklärte Kessler: "Der Entscheid zur Verlagerung hat mich völlig überrascht."
Zusätzlich scheint Kessler durch ein laufendes Konsultationsverfahren von seiner deutschen Chefin unter Druck gesetzt worden zu sein, sodass er kaum Informationen teilen kann. Statt die Produktionsstätten in Huttwil zu leiten, bleibt ihm nun nur die unangenehme Aufgabe, die Schließung der Fabrik zu organisieren. Von den derzeit rund 170 Mitarbeitern werden die meisten entlassen.
Ein starker Kontrast zu den vorherigen Aussagen: Ende September wurde den Mitarbeitern versichert, dass Flyer ein "Schweizer Produzent" bleiben werde. Selbst in einem Interview vor zehn Tagen betonte Kessler, dass der Aktionär weiterhin zum Produktionsstandort in der Schweiz stehe. Nur wenige Tage später folgte dann der Schock: Die Mitarbeiter der Produktion wurden über ihre bevorstehenden Entlassungen informiert.
Die Zukunft sieht düster aus: Nur eine Handvoll Mitarbeiter werden künftig in den Bereichen Entwicklung und Vertrieb im Oberaargau beschäftigt sein, während die gesamte Produktion in bestehende Werke im Ausland integriert wird.
Kessler beschrieb die aktuelle Situation als ein "Tal der Tränen". Letzte Woche sagte er, dass die Lagerbestände zwar abgebaut werden konnten, sie sich jedoch immer noch auf einem hohen Niveau befinden. Für 2025 prognostiziert er keinerlei Wachstum. Auch der frühere Stellenabbau von rund 80 Arbeitsplätzen vor einem Jahr lässt erahnen, dass die Probleme bei Flyer bereits länger bestehen.
Die Wurzeln von Flyer reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Damals produzierte die Firma BK Tech die erste Kleinserie von E-Bikes, die unter dem Namen "Flyer Classic" bekannt wurden. In den 2000er Jahren erlebte die Nachfrage nach Elektrovelos einen Aufschwung, was zur Errichtung des Werks in Huttwil führte.
Mit dem Wegfall der Schweizer Produktion verliert die Region nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch ein Stück ihrer Innovationskraft in der E-Bike-Branche. Die Fragen, die jetzt aufkommen, sind: Was sind die langfristigen Folgen für die Belegschaft? Und wird Flyer jemals zurück zur Produktion in der Schweiz finden? Derzeit bleibt nur abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt.