New Orleans, eine Stadt, die schon viele Tragödien überstanden hat, erlebt erneut einen Alptraum. Der bevorstehende 20. Jahrestag des verheerenden Hurrikans Katrina, bei dem über 700 Menschen starben, wird von einem frischen Trauma überschattet. In der Neujahrsnacht, als die Einwohner unbeschwert feierten, riss das Unglück erneut in die fröhliche Atmosphäre ein. Um 3:15 Uhr rollte ein Veteran der US-Armee mit einem Ford-Geländewagen in eine Menschenmenge auf der berühmten Bourbon Street, wo mindestens 15 Menschen starben und viele weitere teils schwere Verletzungen erlitten.

Der Täter, identifiziert als der 42-jährige Texaner Shamsud J., wurde nach einem Schusswechsel von der Polizei getötet. Das Auto war wohl ein grausames Symbol seiner Aktionen, geschmückt mit der Flagge der Terrorgruppe IS, und gefüllt mit selbstgebauten Sprengsätzen und Schusswaffen. Ein erschreckendes Bild, das die Behörden alarmierte.

In einer Pressekonferenz erklärte US-Präsident Joe Biden, dass der Täter sich von der Terrorgruppe hat inspirieren lassen und vor dem Anschlag Videos in den sozialen Medien veröffentlicht hatte, die auf seine fanatischen Ansichten hinwiesen.

FBI-Ermittlungen laufen

Das FBI untersucht derzeit die möglichen Verbindungen zwischen Shamsud J. und der IS, und es wird vermutet, dass er möglicherweise nicht allein handelte. Es wurde ein Passfoto des Täters veröffentlicht, um Hinweise aus der Öffentlichkeit zu erhalten. Der Mann, der in Texas geboren wurde und dort lebte, hatte fast acht Jahre in der US-Armee gedient und war in Afghanistan stationiert. Zuletzt arbeitete er für ein privates Beratungsunternehmen, nachdem er 2020 aus der Reserve ausgeschieden war.

Die Ermittler erforschen auch einen möglicherweise alarmierenden Zusammenhang zwischen diesem Angriff und einem anderen Vorfall in Las Vegas, wo ein Tesla-Cybertruck vor einem Trump-Hotel explodierte und sieben Menschen verletzt wurden. Beide Fahrer mieteten ihre Geländewagen über die Plattform Turo, was die Ermittler hellhörig machte.

Schutzmaßnahmen unter Beschuss

Nachdem die Sicherheitsvorkehrungen für diese beliebte Touristenstraße, die Bourbon Street, abgebaut wurden, kam es zu heftiger Kritik. Die Polizei räumte ein, dass vor einem bevorstehenden Super Bowl und dem Karneval von Mardi Gras neue Poller installiert werden sollten, doch die alten Schutzmaßnahmen wurden voreilig entfernt. Der Vorfall hat die Diskussion über die Sicherheitsvorkehrungen und das Versagen der Behörden neu entfacht.

Politische Dimensionen

Während die Schuldzuweisungen begannen, verurteilten einige die angeblichen Versäumnisse des FBI und der nationalen Sicherheitsdienste, mit dem Finger auf die Demokraten und die Biden-Administration zeigend. Diese Vorwürfe nullen nicht nur die Tragödie in New Orleans ab, sondern bringen auch die bevorstehenden politischen Spannungen in den Vordergrund, während sich das Land auf die Präsidentschaftswahlen 2024 zubewegt.

New Orleans, bekannt für seine lebensfrohe Kultur und als Geburtsstätte des Jazz, steht nun im Schatten seiner eigenen Geschichte. Während Touristen weiterhin die Stadt besuchen, bleibt die Frage: Wie sicher ist diese beeindruckende Stadt wirklich? In den kommenden Wochen werden die Bürger Antworten fordern, während das FBI und andere Behörden den Fall weiterhin untersuchen. Behalten Sie die Entwicklungen im Auge, denn diese Geschichte wird noch lange nicht enden.