Gesundheit

Schluss mit dem Lockdown: Sind manipulierte Gene die Rettung vor der nächsten Pandemie?

2025-01-16

Autor: Sofia

In einem bahnbrechenden internationalen Forschungsprojekt, an dem auch deutsche Wissenschaftler beteiligt sind, werden neue Strategien entwickelt, um die Welt vor künftigen Pandemie-Ausbrüchen zu schützen. Mit einer Förderung von 9,6 Millionen Euro durch die EU ist das Projekt mit dem Namen "Defender" (Verteidiger) darauf ausgerichtet, modernste Technologien wie das CRISPR/Cas-Verfahren zu nutzen, um innovative antivirale Therapien zu entdecken und zu entwickeln.

Das übergeordnete Ziel von Defender ist es, sowohl die europäische als auch die globale Pandemievorsorge erheblich zu verbessern. Im Fokus der Forschung stehen hochpathogene Viren wie das Nipah-, Lassa-, Zika-, Dengue- und Chikungunya-Virus. Die Wissenschaftler wollen dabei spezifische Virenstrukturen identifizieren, die als Ziel für therapeutische Antikörper dienen können, und Faktoren im menschlichen Körper finden, die eine Schlüsselrolle bei der Infektion spielen.

Die Forscher verfolgen einen innovativen Ansatz: Anstatt nur auf bereits bestehende Viren zu reagieren, möchten sie das Eindringen dieser Erreger in den menschlichen Körper von vornherein verhindern. Diese proaktive Strategie könnte entscheidend sein, um künftigen Ausbrüchen zuvorzukommen.

Im Zentrum des Defender-Projekts steht die CRISPR/Cas-Technologie. Diese Methode ermöglicht es, das genetische Material gezielt zu verändern und potenzielle Viren an ihrer Quelle zu bekämpfen. CRISPR/Cas beruht auf einem natürlichen Abwehrmechanismus von Bakterien. Dabei wird das Erbgut in einer genauen und kontrollierten Weise geschnitten und modifiziert.

Das Team um Dr. Petr Chlanda an der Universität Heidelberg spielt eine Schlüsselrolle im Projekt. Mit hochmodernen Verfahren wie der Kryo-Elektronenmikroskopie wollen die Forscher ergründen, wie neuartige RNA-Viren mit menschlichen Zellen interagieren. Diese präzisen Bildgebungsverfahren sollen helfen, spezifische Faktoren zu identifizieren, die den Viruseintritt hemmen können.

Stephanie Pfänder, die Projektleiterin vom Leibniz-Institut für Virologie, bringt die Hoffnungen der Forscher auf den Punkt: "Wir sind überzeugt, dass unsere Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung zukünftiger Virusausbrüche leisten wird." Durch die systematische Analyse von Virus-Wirt-Interaktionen dürften neue antivirale Strategien entwickelt werden, die die Welt besser auf Pandemien vorbereiten als je zuvor.

Die Covid-19-Pandemie hat uns schmerzlich vor Augen geführt, welches immense Risiko von neu- und wiederauftretenden Viren ausgeht. Das Defender-Projekt könnte daher eine entscheidende Rolle im globalen Kampf gegen Pandemien der Zukunft spielen. Halten Sie sich bereit, denn die Wissenschaft ist näher dran, als wir denken!