Welt

Schlaganfall – Britin spricht nur noch mit italienischem Akzent

2024-12-23

Autor: Leonardo

Nach einem Schlaganfall spricht Althia Bryden aus London plötzlich mit einem italienischen Akzent. Diese seltene Sprachstörung hat ihren Alltag erheblich beeinflusst und gibt Anlass zu Fragen über die Herausforderungen im Umgang mit dieser unerwarteten Veränderung.

Althia Bryden, eine 58-jährige Britin aus London, erlebte im Mai einen Schlaganfall, der durch ein Blutgerinnsel im Gehirn verursacht wurde. Diese tragische Situation führte dazu, dass sie mit dem sogenannten Fremdsprachen-Akzent-Syndrom (FAS) konfrontiert wurde, eine kuriose und seltene Störung, die dazu führt, dass Menschen nach einem neurologischen Vorfall mit einem anderen Akzent sprechen, selbst wenn sie niemals in dem jeweiligen Land waren.

"Es ist, als ob ich in einem ständigen Theaterstück gefangen wäre, in dem ich eine Rolle spiele, die ich nie gewählt habe", beschreibt Bryden ihre Situation. Ihre Körpersprache und sogar ihr Lachen haben sich verändert, was nicht nur für sie, sondern auch für ihre Freunde und Familie eine große Herausforderung darstellt.

Das Fremdsprachen-Akzent-Syndrom ist eine Störung der motorischen Sprachsteuerung, die typischerweise nach neurologischen Ereignissen auftritt. Forscher von Spektrum.de erklären, dass solche Sprachveränderungen auch durch Traumen wie Hirnverletzungen, Schlaganfälle, Migräne oder epileptische Anfälle verursacht werden können. Psychogene Formen des Syndroms sind ebenfalls dokumentiert und können in Folge von Stress oder neuen Medikamenten auftreten.

Trotz der Komplexität der Störung gibt es keine spezifische Therapie für FAS. Allerdings kann feedbackgestütztes Sprachtraining, zusammen mit psychotherapeutischen Maßnahmen, den Betroffenen helfen. Viele Patienten merken, dass sich das Syndrom, besonders bei psychogenen Ursachen, mit der Zeit zurückbilden kann.

In Brydens Fall ist die Suche nach professioneller Hilfe eine tägliche Herausforderung. Sie besucht regelmäßig Sprachtherapeuten und pflegt die Hoffnung, dass ihr akzentuierter Sprechstil irgendwann wieder verschwindet. Ihr abschließendes Urteil über diese belastende Situation lautet: "Es ist sehr frustrierend, damit zu leben."

Die Geschichte von Althia Bryden wirft die Frage auf, wie wichtig es ist, soziale Unterstützung und Verständnis für Menschen zu zeigen, die unerwartete Veränderungen im Leben erleben. Ihr Mut, sich dieser Herausforderung zu stellen, inspiriert andere, nicht aufzugeben, auch wenn das Leben manchmal unvorhersehbare Wendungen nimmt.