
Saab Weist US-Veto Zurück: Kolumbien Steht Auf Der Kippe für Super-Gripen?
2025-03-19
Autor: Noah
Bei Saab ist man überzeugt, dass die "Super-Gripen" die ideale Lösung für Kolumbien ist, das nach einem Nachfolger für seine veralteten Kfir-Kampfjets sucht. Diese Einschätzung teilt offensichtlich auch die kolumbianische Regierung, denn die schwedische Gripen E/F gilt in Bogotá seit Herbst 2024 als Favorit. Geplant ist eine Bestellung von über zwei Dutzend Flugzeugen, die in der Embraer-Endmontagelinie in Brasilien gefertigt werden sollen, wo ebenfalls die Gripen E und F für die brasilianische Luftwaffe hergestellt werden. Saab-CEO Micael Johansson strebt dabei an, Brasilien als Exportzentrum für die neue Super-Gripen in Lateinamerika und möglicherweise darüber hinaus zu etablieren.
Allerdings zogen Anfang März dunkle Wolken über den scheinbar sicheren Deal zwischen Kolumbien und Saab auf. Berichten zufolge hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump ein Veto eingelegt, das Saab daran hindern soll, die passenden F414-GE-39E-Triebwerke von General Electric zu verkaufen. Stattdessen solle den Kolumbianern die F-16V angeboten werden, was für Saab und die Gripen E/F sowohl finanziell als auch strategisch ein Rückschlag wäre.
Doch Saab reagiert gelassen auf diese Meldungen. Mattias Rådström, Pressechef des Unternehmens, betonte in einer Anfrage der FLUG REVUE: "Die Beschaffung von Kampfflugzeugen wird oft von Gerüchten begleitet." Er wies die Informationen über ein US-Veto für das GE-Triebwerk der Gripen E/F nachdrücklich zurück und erklärte, dass Saab bereits "seit vielen Jahren über alle erforderlichen Lizenzen und Genehmigungen für Kolumbien" verfüge. Rådström unterstrich, dass es keinen Grund gebe, weiterhin über das Thema zu spekulieren. "Das Gripen-Angebot für Kolumbien bleibt unverändert. Wir haben ein ausgezeichnetes Verhältnis zu unseren amerikanischen Partnern und sind überzeugt, dass die Gripen die Anforderungen Kolumbiens am besten erfüllt."
Zusätzlich könnte die Entscheidung für die Gripen E/F Kolumbien ermöglichen, ihre Luftstreitkräfte nicht nur zu modernisieren, sondern auch strategische Partnerschaften in der Region zu stärken. Ein Vertrag über die Beschaffung dieser fortschrittlichen Kampfjets könnte auch zu einem Technologietransfer führen, der langfristige Vorteile für die kolumbianische Luftfahrtindustrie mit sich bringen könnte.
Die politischen Spannungen und die Rolle der USA bei der Rüstungsbeschaffung in Lateinamerika bleiben jedoch ein sensibles Thema, und die Entwicklungen in den kommenden Monaten könnten entscheidend dafür sein, ob Kolumbien tatsächlich auf die Gripen E/F umsteigt oder sich letztendlich für eine andere Lösung entscheiden muss.