Rufe nach personalisierter Prävention neurologischer Erkrankungen werden lauter
2025-01-07
Autor: Luca
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) fordert einen innovativen Ansatz zur Prävention neurologischer Erkrankungen. ‚Neurologische Erkrankungen nehmen weltweit zu, aber gleichzeitig gibt es ein enormes Potenzial zur Prävention. Schätzungen zufolge könnten bis zu 45 Prozent aller Demenzfälle durch die Vermeidung von Risikofaktoren verhindert werden‘, erklärte die DGN-Präsidentin Daniela Berg.
Laut der DGN sollte die Neurologie eine Vorreiterrolle übernehmen und die präventive Neurologie zu einer grundlegenden Säule des Fachgebietes ausbauen. ‚Bis zu 90 Prozent aller Schlaganfälle sind auf vermeidbare Risikofaktoren zurückzuführen. Angesichts steigender Fallzahlen und begrenzter Ressourcen in der medizinischen Versorgung müssen wir Prävention als effektives Mittel nutzen. Es ist an der Zeit, dass wir uns diese Möglichkeit nicht länger entgehen lassen‘, betonte Berg.
Die DGN setzt nicht auf allgemeine Gesundheitskampagnen, die oft nur eine geringe Reichweite haben und schnell in Vergessenheit geraten, sondern auf eine maßgeschneiderte Prävention. Dies soll durch moderne Fr Frühdiagnostik und Technologien erfolgen, die auf künstlicher Intelligenz basieren.
Ein entscheidender Hintergrund ist, dass viele neurologische Erkrankungen lange Vorlaufzeiten haben, was bedeutet, dass sie oft viele Jahre vor der klinischen Manifestation diagnostiziert werden können. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für ein gezieltes Screening und ein rechtzeitiges Eingreifen.
Darüber hinaus zeigt eine aktuelle Studie, dass der Einsatz von KI-gestützten Analysen in der Bildgebung dazu beitragen kann, Initialsymptome frühzeitig zu erkennen, die oft unbemerkt bleiben. Experten warnen jedoch, dass ohne eine breitere Umsetzung und Akzeptanz dieser Technologien viele Patienten weiterhin gefährdet bleiben könnten.
Mit diesen Erkenntnissen in der Hand appelliert die DGN an die Politik und Entscheidungsträger im Gesundheitswesen, die nötigen Schritte zur Umsetzung dieser Konzepte zu unternehmen. Nur so kann das volle Potenzial der Prävention genutzt werden, um die steigende Last neurologischer Erkrankungen zu bewältigen und die Lebensqualität betroffener Personen zu verbessern.