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Rüedu Biglen: Der geheimnisvolle Verschwinden eines Containerladens

2025-03-06

Autor: Alina

In den letzten Wochen verschwand der Rüedu-Container vor der Coop-Filiale in Biglen, und Gemeindepräsident Urs Schweizer kann sich nicht einmal erinnern, wann genau dies geschah. "Es ist bedauerlich, dass ich noch keine Gelegenheit hatte, dies mit den Rüedu-Betreiber:innen zu besprechen. Dabei hätte ich es begrüßt, in meiner Gemeinde eine Vielzahl von Angeboten zu haben," bedauert er.

Ein kurioses Detail ist, dass die Einsprachefrist für den Abbruch des Containers noch bis zum 31. März 2025 läuft, obwohl der Container nicht mehr vorhanden ist. Was genau diese Situation für die Gemeinde bedeutet, ist unklar, doch die Baupublikation, die am 20. Februar eingereicht wurde, erinnert die Bürger an den einstigen mobilen Containerladen.

Der Standort hatte von Anfang an Schwierigkeiten. Die Rüedu-Filiale eröffnete im November 2022, schloss jedoch bald darauf vorübergehend wieder. Selbst die Spargelsaison brachte nicht den erhofften Aufschwung. Das Team von Rüedu sah sich daher gezwungen, den Standort endgültig aufzugeben.

"Wir berücksichtigen immer die Nutzung eines Standorts. Wenn dieser erfolgreich ist, bleiben wir; andernfalls ziehen wir weiter," so die Marketingmanagerin Aline Roesti. Die Gründe für den Misserfolg in Biglen sind vielfältig. Urs Schweizer hörte, dass Einwohner sich über die Registrierung mit einer Handynummer beschwerten, was als Maßnahme zur Verhinderung von Diebstählen eingesehen werden muss.

Zudem hat Biglen eine reiche Auswahl an lokalen Geschäften, darunter Metzgereien, Bäckereien und Gemüsehändler, was bedeutet, dass weniger Bedarf für einen zusätzlichen Anbieter besteht. "Die Leute sind hier gut versorgt, sodass kein zusätzliches Bedürfnis besteht," vermutet Schweizer.

Die eher höheren Preise von Rüedu könnten ebenfalls potenzielle Kunden abschrecken - in einer Gemeinde mit nur 1855 Einwohnern kann es schwer sein, die nötige Anzahl gutverdienender Kunden zu gewinnen.

Ein ähnliches Schicksal erlitten die Standorte in Grosshöchstetten und Münsingen. Damit bleibt nur noch der Rüedu in Worb übrig. "Wir haben festgestellt, dass Rüedu insbesondere in städtischen Gebieten beliebt ist," erklärt Aline Roesti weiter und weist darauf hin, dass die Geschäftsleitung in Zukunft den Fokus auf die Stadt Bern und ihre Siedlungsgebiete legen wird.

Trotz zahlreicher Herausforderungen bleibt Rüedu optimistisch und inkludiert alle Möglichkeiten in ihre Zukunftsplanung. Der Rüedu Worb bleibt vorerst bestehen, solange keine Baustelle den Standort beeinflusst. Wir stehen in engem Kontakt mit der Bauleitung, um unsere Kunden rechtzeitig über eventuelle Veränderungen zu informieren.

Schließlich gibt es einen klärenden Ausblick von Geschäftsführerin Karin Ingold, die in einer Pressemitteilung verkündete, dass Rüedu trotz einer leidenschaftlichen Unterstützung in der Community derzeit nicht profitabel arbeitet. Dennoch zielt man darauf ab, aus vergangenen Fehlern zu lernen, erneut 25 Standorte in und um Bern zu eröffnen und ein Sortiment zu pflegen, das sowohl typisch für Rüedu als auch preislich attraktiv ist. Die Bemühungen um Effizienzsteigerung und nachhaltiges Wirtschaften bleiben ein zentraler Bestandteil ihrer Strategie.