Gesundheit

RSV: Alarmierende Auswirkungen auf Kinder

2025-04-14

Autor: Lara

Schockierende Ergebnisse aus der RSV-Studie

Eine umfassende Untersuchung unter 1.124 Kindern, die positiv auf RSV getestet wurden, zeigt die alarmierenden Auswirkungen dieser Virusinfektion. Von diesen wurden 878 Kinder für eine 30-tägige Nachbeobachtung in die Studie aufgenommen, die ein mittleres Alter von nur 11,1 Monaten hatten.

Krankheitsverlauf und Gesundheitsressourcen

Die Eltern füllten an Tagen 14 und 30 zwei Fragebögen aus, in denen der Verlauf der Krankheit, die Dauer der Symptome und der Einsatz von Gesundheitsressourcen erfasst wurden. Im Durchschnitt litten die Kinder 11,7 Tage an der Erkrankung. Erschreckenderweise hatten mehr als die Hälfte der Kinder (56%) am 14. Tag noch Symptome, und obwohl dies bis zum 30. Tag auf 36% sank, bleibt die Belastung hoch.

Medikamenteneinsatz: Ein drastischer Unterschied zwischen den Ländern

Die Studie deckte massive Unterschiede in der Verschreibung von Medikamenten auf. In UK erhielten nur 26% der Kinder Medikamente, während in Italien alarmierende 76,8% auf Medikamente wie Antibiotika und Kortikosteroide zurückgreifen mussten.

Eltern unter Druck: Fehlzeiten durch Kinderkrankheiten

Im Hinblick auf die gesellschaftlichen Auswirkungen gaben 45,7% der Eltern an, wegen der Erkrankung ihres Kindes krankgeschrieben zu werden. Die Dauer des Pflegeurlaubs variierte stark, von nur 1,3 Tagen in Spanien bis zu 4,1 Tagen in Belgien.

Die RSV ComNet Studie: Ein Weckruf für das Gesundheitssystem

Die RSV ComNet Studie ist die erste ihrer Art, die die klinische und ökonomische Belastung von RSV-Infektionen bei Kindern unter fünf Jahren untersucht. Sie zeigt, dass ein Drittel aller Atemwegsinfektionen bei diesen Kindern durch RSV verursacht werden, was eine enorme Belastung für das Gesundheitssystem bedeutet.

Dringender Handlungsbedarf: Unangemessene Behandlungen

Die Studie verdeutlicht, dass es einen dringenden Handlungsbedarf gibt. Die häufige Verschreibung von Medikamenten, die nicht gemäß den offiziellen Empfehlungen erfolgt, zeigt, dass Ärzte und Eltern besser informiert werden müssen, um unangemessene Behandlungen zu vermeiden.

Impfprogramme und zukünftige Perspektiven

Die Autoren der Studie fordern eine genaue Abwägung der Einführung von RSV-Impfprogrammen. Der potenzielle Nutzen solcher Programme, wie Nirsevimab für Säuglinge oder RSVpreF für Schwangere, muss im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Gesundheitskosten und die Krankheitslast von RSV-Infektionen bewertet werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht nur Säuglinge, sondern auch viele Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren unter RSV leiden und somit auch weiterhin das Gesundheitssystem belasten werden, selbst wenn Prophylaxen in Zukunft eingeführt werden.