
Revolutionäre Speicherbatterie in Laufenburg: Macht sie die Energiezukunft sicherer?
2025-03-25
Autor: Lukas
In Laufenburg, Schweiz, wird ein bahnbrechendes Technologiezentrum errichtet, das die größte Batteriespeicheranlage der Welt beherbergen wird. Diese innovative Anlage soll nicht nur Strom speichern, sondern auch die Stabilität des Schweizer Stromnetzes gewährleisten. Dennoch äußert eine Studie der ETH Zweifel an der Zukunftsfähigkeit dieser Technologie und prognostiziert, dass sie sich weltweit nicht durchsetzen kann. Doch die Verantwortlichen in Laufenburg zeigen sich unbeeindruckt und sehen dem Projekt optimistisch entgegen.
Das beeindruckende Batteriespeichersystem in Laufenburg soll eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des europäischen Stromnetzes spielen. Die Herausforderung: Erneuerbare Energien wie Solarenergie sind naturgemäß unberechenbar – die Stromproduktion schwankt je nach Sonnenschein erheblich. Um einen möglichen Zusammenbruch des Stromnetzes zu verhindern, kommt die Laufenburger Speichertechnologie ins Spiel. Marcel Aumer, CEO von Flexbase, erklärt: „Unser Batteriespeicher ist permanent am Netz und kann innerhalb von weniger als einer Sekunde Strom ins Netz einspeisen.“
Mit Kosten von mindestens einer Milliarde Franken gehört das Projekt zu den ambitioniertesten Energie-Initiativen der letzten Jahre. Die Finanzierung stammt von privaten Investoren aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein. Zudem sind verschiedene Hochschulen und technische Unternehmen integriert, die ihre Expertise in die Entwicklung einbringen. Aumer beschreibt die Leistung des Batteriespeichers als vergleichbar mit einem Kernkraftwerk, was die Dimension des Projektes unterstreicht.
Ein bedeutender Kritikpunkt kommt jedoch von ETH-Professor Tobias Schmidt, der in seiner Studie potenzielle Batterie-Technologien bis 2030 analysiert hat. Er kommt zu dem Schluss, dass die Laufenburger Technologie in seinen Überlegungen keine Rolle spielt. „Ich kenne nicht die spezifischen Zahlen in Laufenburg, aber ich bin überrascht. Ich würde nicht in diese Technologie investieren“, so Schmidt.
Die Laufenburger Batterie basiert auf der Redox-Flow-Technologie, bei der Strom in speziellen Flüssigkeitstanks gespeichert wird. Während solche Batterien bereits in Asien verbreitet sind, sieht Marcel Aumer Europa und die Schweiz noch nicht bereit für diese Technologie.
In diesem Kontext hebt Schmidt die Vorzüge von Lithium-Ionen-Batterien hervor, die vor allem im Elektrofahrzeugmarkt stark im Kommen sind. „In China gibt es massive Investitionen in diese Technologie, und die Batterien werden rapide verbessert und günstiger. Die Lernkurve ist enorm“, erklärt er.
Trotz der Vorzüge von Lithium-Batterien warnt Aumer vor deren Gefahren. „Wenn eine Lithium-Batterie einmal brennt, lässt sie sich nicht löschen – weder mit Stickstoff noch mit Wasser“, betont er. Im Gegensatz dazu kann eine Redox-Flow-Batterie aus physikalischen Gründen nicht Feuer fangen.
Trotz der unterschiedlichen Meinungen über die beste Speichertechnologie sind sich beide Experten einig, dass die Speicherung von Solarstrom entscheidend für die zukünftige Energieversorgung ist. „Erschwingliche Speichertechnologien gelten als der heilige Gral der Energiewende. Das Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot muss immer stimmen – daher braucht es effiziente Speicherlösungen“, merkt Schmidt an.
Der Batteriespeicher in Laufenburg soll im Jahr 2028 seinen Betrieb aufnehmen, und die Bauarbeiten sind für den Frühling geplant. Experten und Investoren sind gespannt, ob dieses gewaltige Projekt die Energiewende in der Schweiz tatsächlich voranbringen kann.