Gesundheit

Revolutionäre Leitlinien für die Diagnostik von Muskelschmerzen

2025-06-12

Autor: Nina

Die neue Myalgie S1-Leitlinie: Ein Muss für Hausärzte

Die aktualisierte S1-Leitlinie zur Diagnostik von Muskelschmerzen bringt frischen Wind in die Praxis. Mit einem strukturierten Clinical Pathway, der klare Kriterien für weiterführende Untersuchungen bietet, wird Ärzten nun gezielt geholfen, Behandlungsmöglichkeiten effektiv zu identifizieren.

Diagnose ohne Umwege: Neue Ansätze und Erkenntnisse

Die überarbeitete S1-Leitlinie, die im März veröffentlicht wurde, konzentriert sich auf effiziente Diagnostik bei einem der häufigsten Symptome: Myalgie. Ein innovativer Ansatz vermeidet überflüssige Tests und stellt sicher, dass behandelbare Ursachen nicht übersehen werden. Besonders hervorzuheben ist die erweiterte Medikamentenanamnese, die nun auch Immun-Checkpoint-Inhibitoren als Auslöser für entzündliche Myopathien in Betracht zieht.

Wichtige Empfehlung: Wann ist eine Überweisung nötig?

Die Leitlinie legt fest, unter welchen Bedingungen eine neurologische Überweisung sinnvoll wird. Der Trockenbluttest wird als einfache Screening-Methode für Morbus Pompe empfohlen. Außerdem wurde der Zeitpunkt für eine Muskelbiopsie präzisiert: Diese sollte erst nach Ausschöpfung nicht-invasiver Methoden in Betracht gezogen werden. Eine klare Unterscheidung zwischen primären Myopathien und sekundären Ursachen wurde ebenfalls getroffen.

Bewährte Schritte zur Diagnostik: Die besten Tipps

Eine strukturierte Stufendiagnostik ist unerlässlich: - **Obligatorisch**: Gründliche Anamnese, klinische Untersuchung und Standardlabor. - **Optional**: Elektrophysiologie, erweitertes Labor, Bildgebungen und Muskelbiopsien.

Wichtig zu beachten: Primäre muskuläre Ursachen sind trotz unspezifischer Symptome in den Fokus zu rücken.

Neuigkeiten: Statin-induzierte Myopathien im Detail

Die Leitlinie verleiht dem Thema Statin-induzierte Myopathien mehr Klarheit. Sie beschreibt die Häufigkeit von Muskelbeschwerden bei Statin-Nutzern präziser und verweist auf genetische Risikofaktoren, die das Risiko erhöhen können.

Klare Kriterien und moderne Diagnosetools

Wenn Myalgien belastungsabhängig sind, steigen die Erfolgschancen einer Muskelbiopsie. Die Leitlinie empfiehlt auch, den nicht-ischämischen Arbeitsversuch bevorzugt zu verwenden, besonders bei Verdacht auf McArdle-Erkrankung.

Die Rolle der Apparate-Diagnostik: Was Ärzte wissen sollten

Die Leitlinie betont die Notwendigkeit von EMG und MRT zur Diagnose von Muskelpathologien. Diese bildgebenden Verfahren helfen dabei, Myopathien zu identifizieren, sollten jedoch nicht als alleinige Diagnosemittel verwendet werden.

Zukunftsperspektiven: Neuartige Therapien für spezielle Formen von Myalgien

Neue Behandlungsmöglichkeiten, darunter Mexiletin und Acetazolamid, stellen vielversprechende Optionen dar, insbesondere bei nicht-dystrophen Myotonien. Vor Therapiebeginn ist allerdings eine kardiologische Abklärung unerlässlich. Auch bei Krebs-Patienten, die mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren behandelt werden, sollten entzündliche Myopathien im Auge behalten werden.