In Deutschland sind etwa 1 Prozent der Bevölkerung von Herzschwäche betroffen, was etwa 80.000 Neuerkrankungen jährlich entspricht. Diese Erkrankung hat gravierende Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Lebenserwartung der Patienten. Herzschwäche wird häufig durch koronare Herzkrankheit verursacht, die entstehen kann, wenn die Herzkranzgefäße verengt sind und somit der Herzmuskel nicht ausreichend mit Blut versorgt wird. Andere Ursachen sind genetische Herzmuskelschwächen oder eine Entzündung des Herzmuskels.

Trotz fortschrittlicher medizinischer Entwicklungen bleibt schwere Herzschwäche eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland, was sich in häufigen Krankenhausaufenthalten widerspiegelt. Wenn alle konventionellen Behandlungsmethoden, wie die optimale medikamentöse Therapie, erschöpft sind, könnte eine Herztransplantation die letzte Option sein. Diese bleibt der Goldstandard in der Behandlung schwerer Herzschwäche. Dennoch kämpfen etwa 900 Patienten jährlich in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderherz, wobei im Jahr 2023 nur etwas über 300 Herztransplantationen durchgeführt wurden. Während politische Maßnahmen zur Verbesserung der Organtransplantation vorgeschlagen werden, ist die Situation des Spenderorganmangels nach wie vor kritisch.

Alternative Behandlungsansätze

Um Patienten mit schwerer Herzschwäche zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit eines lebenswerten Daseins zu geben, gibt es heute viele innovative Behandlungsoptionen. Insbesondere moderne Herzunterstützungssysteme haben sich als lebensrettend erwiesen. Prof. Christian Heim, der seit September 2024 die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Klinikum Bayreuth leitet, drückt das so aus: "Durch den Einsatz dieser Systeme kann die Funktion der linken Herzkammer ersetzt werden, was den Patienten erlaubt, ein weitgehend normales Leben zu führen."

Diese revolutionären Blutpumpen werden chirurgisch implantiert und können den Patienten helfen, ihre körperliche Leistungsfähigkeit zurückzugewinnen. Früher mussten Patienten nach solch einem Eingriff oft lange auf eine Genesung warten; heute können viele von ihnen wieder ihren Alltag meistern und sogar Flugreisen unternehmen. Diese modernen Pumpen gewährleisten eine Funktionsfähigkeit von mehreren Jahren, was den Patienten die nötige Zeit gibt, um eventuell ein Spenderorgan zu erhalten oder sogar eine vollständige Genesung zu erfahren.

Gesunde Zusammenarbeit ist der Schlüssel

Die Behandlung von Herzschwäche erfordert einen interdisziplinären Ansatz und eine enge Kooperation mit den örtlichen Ärzten. Kardiologen und Hausärzte spielen eine entscheidende Rolle im Behandlungserfolg, indem sie eine kontinuierliche Betreuung der Patienten sicherstellen. Mit dem Ausbau des Programms zur Behandlung akuter Herzschwäche, auch bekannt als kardiogener Schock, können nun in dringenden Fällen wie schwerem Herzinfarkt mit Pumpversagen schnellere Hilfe geleistet werden.

Zukünftige Perspektiven

Das Klinikum Bayreuth bietet nicht nur Herztransplantationen, sondern auch weniger invasive chirurgische Eingriffe an, um die Herzleistung zu verbessern. Dazu gehören moderne Herzschrittmacher, die gezielt die Pumpkraft des Herzens steigern und auch potenziell gefährliche Herzrhythmusstörungen erkennen und behandeln können.

In Anbetracht der wachsenden Anzahl von Patienten mit Herzschwäche ist die zukunftsweisende Forschung und Entwicklung neuer Behandlungsmethoden von entscheidender Bedeutung, um die Versorgung in der Region Oberfranken und darüber hinaus zu gewährleisten. Das Ziel ist es, jeden Patienten bestmöglich zu unterstützen und ihnen eine höhere Lebensqualität zurückzugeben. Bleiben Sie dran, denn die Fortschritte in der kardiologischen Gesundheitsversorgung sind vielversprechend!