Wissenschaftler weltweit sind intensiv auf der Suche nach innovativen Therapien zur Bekämpfung und Heilung von Krebs – einer der größten Herausforderungen unserer Zeit. Krebs bleibt die zweithäufigste Todesursache in Deutschland, doch die Heilungschancen scheinen kontinuierlich zu steigen. Besonders aufregend sind die jüngsten Erkenntnisse eines Forschungsteams der kanadischen Western University.

In einer bahnbrechenden Studie, veröffentlicht im Fachmagazin Nucleic Acids Research, entdeckten Forscher ein Protein namens „DNA Damage Repair Protein C“ (DdrC), das über die Fähigkeit verfügt, beschädigte DNA zu reparieren. Diese Entdeckung könnte einen wesentlichen Beitrag zur Prävention und Bekämpfung von Krebs leisten. Das Protein wurde in dem extrem widerstandsfähigen Bakterium Deinococcus radiodurans gefunden, das bekannt dafür ist, selbst in starker UV-Strahlung zu überleben.

Laut Robert Szabla von der Canadian Light Source (CLS) spielt DdrC eine entscheidende Rolle im natürlichen Heilungsprozess der Zelle. Der Mechanismus, wie das Protein funktioniert, ist faszinierend: Es scannt die DNA nach Brüchen und neutralisiert entdeckte Schäden, wodurch es verhindert, dass die Zelle weiter geschädigt wird. Es signalisiert der Zelle gleichzeitig, dass ein Defekt vorliegt, den sie beheben muss. Kritisch wird es, wenn mehrere Brüche im Genom auftreten – dann kann die Zelle oft nicht mehr selbstständig überleben.

Die Forscher prüften zudem, ob DdrC in andere Organismen eingeführt werden kann. Sie verwendeten dazu E. coli-Bakterien und erzielten beeindruckende Ergebnisse: Die Bakterien wurden 40-mal widerstandsfähiger gegen UV-Strahlung. Szabla beschreibt DdrC als eine „eigenständige Maschine“, was darauf hindeutet, dass es in der Gentechnik Anwendung finden könnte. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Türen für die Entwicklung von Krebsimpfstoffen und therapeutischen Maßnahmen.

Es bleibt jedoch festzuhalten, dass dieser Fortschritt mit vielen weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen und Tests einhergeht. Bislang konnten Forscher bereits ein weiteres Protein identifizieren, das in der Lage ist, Tumorzellen bei Darmkrebs gezielt zu stoppen.

Dieser Artikel bietet einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in der Krebsforschung, ersetzt jedoch keinesfalls eine medizinische Beratung oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Bedenken sollte immer ein Facharzt konsultiert werden.