Gesundheit

Revolution in der Alzheimer-Forschung: Wie Ibuprofen das Gehirn beeinflusst

2025-04-15

Autor: Laura

Über 55 Millionen Menschen betroffen

Weltweit leiden rund 55 Millionen Menschen unter Demenz, meist verursacht durch Alzheimer. Diese devastierende Krankheit führt dazu, dass Betroffene ihre Erinnerung und Orientierung verlieren – vertraute Gesichter und Orte werden zum Rätsel. Da Nervenzellen im Gehirn absterben, wird das Denken und die Kommunikation immer schwieriger. Eine vollständige Heilung gibt es bislang nicht.

Ibuprofen im Fokus der Forschung

Ein überraschender Kandidat könnte nun in den Vordergrund rücken: Ibuprofen, ein weit verbreitetes Schmerzmittel. Es wird untersucht, ob es das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, beeinflussen kann. Bisher war unklar, wie genau dieses Medikament auf die komplexen Abläufe im Gehirn wirkt, insbesondere auf den Fettstoffwechsel.

Neue Erkenntnisse aus Laborstudien

Eine aktuelle Laborstudie des Deutschen Instituts für Demenzprävention (DIDP) bringt jetzt Licht ins Dunkel. Die Forschungsgruppe hat menschliche Nervenzellen im Reagenzglas getestet und festgestellt, dass Ibuprofen die Konzentration wichtiger Lipide erhöht, die für die Gesundheit der Gehirnzellen entscheidend sind.

Positive Effekte auf die Zellmembranen

Die Ergebnisse zeigen einen Anstieg von Phosphatidylcholin und Sphingomyelin – beiden zentralen Bausteinen der Zellmembranen von Nervenzellen. Bei Alzheimer-Patient:innen sind diese Membranlipide häufig reduziert, was zu einer gestörten Kommunikation zwischen den Zellen führen kann.

Die Kehrseite: Potenziell schädliche Effekte

Doch es gibt auch eine Schattenseite. Ibuprofen erhöht die Menge an Triacylglyceriden, die sich in Zellen ansammeln können. Zusätzlich führt das Medikament zu einem Rückgang der schützenden Plasmalogene, die Zellen vor oxidativem Stress bewahren – ein besonders kritischer Faktor für Alzheimer-Patient:innen.

Zweischneidige Wirkung von Ibuprofen

Die Studie offenbart eine komplexe, zweischneidige Wirkung von Ibuprofen. Während es in der Lage ist, gewisse schädliche Prozesse positiv zu beeinflussen, könnte es gleichzeitig solche in Gang setzen, die mit Alzheimer in Verbindung stehen. Prof. Dr. habil. Marcus Grimm, Studienleiter, betont die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die Balance zwischen förderlichen und nachteiligen Effekten besser zu verstehen.

Neue Ansätze für Prävention und Therapie

Die neu gewonnenen Erkenntnisse bieten nicht nur Erklärungen für widersprüchliche vorherige Studien, sondern auch vielversprechende Ansätze für künftige Therapien. Denkbar sind neue Medikamente, die die positiven Effekte von Ibuprofen nutzen, ohne die negativen Wirkungen zu reproduzieren. Zudem könnte das Wissen über Entzündungen und Fettstoffwechsel in der Prävention von Alzheimer entscheidend sein.

Fazit: Ein Hoffnungsschimmer in der Alzheimer-Forschung

Die enge Zusammenarbeit zwischen der SRH University und der Universität des Saarlandes zeigt, wie innovative Forschungsprojekte entstehen. Mit einer Kombination aus Grundlagenforschung und praxisnahen Ansätzen könnten wir bald neue Wege im Umgang mit Alzheimer finden. Die Ergebnisse wecken Hoffnung – sowohl für Betroffene als auch für Präventionsstrategien, um Alzheimer wirksam entgegenzutreten.