Lismore (pte001/23.01.2025/06:00) Die erstaunlichen Eigenschaften des Blutes der Steinauster, die in Australien und Neuseeland vorkommt, könnten die Lösung im Kampf gegen bakterielle Infektionen sein! Forscherin Kirsten Benkendorff von der Southern Cross University hat entdeckt, dass dieses Blut ein Protein enthält, das nicht nur Bakterien abtötet, sondern auch die Wirksamkeit herkömmlicher Antibiotika drastisch erhöhen kann. Diese speziellen Hämolymphproteine der Auster sind zudem für menschliche Lungenzellen harmlos, was sie zu einer vielversprechenden Basis für neue Medikamente macht.

Austern als natürliche Antibiotika

"Austern verfügen über beeindruckende natürliche Abwehrmechanismen gegen Mikroben. Sie filtern kontinuierlich Bakterien aus dem Wasser, was sie zu einer ausgezeichneten Quelle für die Suche nach potenziellen Antibiotika macht", erklärt Benkendorff. Bakterien können dem menschlichen Immunsystem und Antibiotika häufig entkommen, indem sie schützende Biofilme bilden. Diese durch Mikroorganismen gebildeten Gemeinschaften haften an Oberflächen und sind von einer klebrigen Matrix umgeben, die ihre Zellen schützt.

Das Forschungsteam hat herausgefunden, dass die Hämolymphe der Austern in der Lage ist, bakterielle Krankheitserreger sowohl in Lösungen als auch in Biofilmen abzutöten. "Die Austern-Hämolymphproteine verhindern die Bildung von Biofilmen und können bereits existierende zerstören, was die Bakterien verwundbar macht gegenüber Antibiotika", so Benkendorff.

Alarmierende Prognosen über Antibiotika-Resistenz

Die Herausforderung der Antibiotika-Resistenz könnte bis 2050 weltweit 40 Millionen Menschenleben kosten, so die warnenden Stimmen aus der Wissenschaft. Diese alarmierenden Prognosen verdeutlichen die Dringlichkeit, neue Behandlungsmethoden zu finden. Traditionelle Antibiotika sind seit ihrer Einführung im frühen 20. Jahrhundert unverzichtbar geworden, jedoch haben unsachgemäßer Gebrauch und Überverschreibung zur Entwicklung resistenter Bakterien geführt.

Ein Lichtblick für die Zukunft?

Obwohl es noch Zeit in Anspruch nehmen wird, bis therapeutische Anwendungen aus Austernblut vollständig entwickelt sind, stellt diese Entdeckung einen Hoffnungsschimmer dar. Sie könnte auch zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Meeresbiologen und der Pharmaindustrie führen, um natürliche Alternativen zur Bekämpfung von Infektionen zu erforschen und weiterzuentwickeln.

In einer Welt, in der Antibiotika-Resistenzen wie eine tickende Zeitbombe wirken, könnte das Blut der Austern der Schlüssel zu einer revolutionären Behandlung sein. Die Wissenschaftler sind optimistisch, dass weitere Forschungen diese faszinierende Alternative greifbar machen - werden wir bald von Austern als unsere neuen Verbündeten im Gesundheitswesen hören?