
Reto Kläy über die Auswirkungen des Genoni-Ausfalls und 'Luxusprobleme'
2025-04-06
Autor: Lukas
Nach einer enttäuschenden Saison hat der Sportchef des EV Zug, Reto Kläy, sich den Fragen zur Teamperformance und den Herausforderungen, vor denen die Mannschaft stand, gestellt. Insbesondere der verletzungsbedingte Ausfall von Leonardo Genoni, einem siebenfachen Schweizermeister und Schlüsselspieler, stellte sich als gravierender Verlust heraus. Kläy führte in einem Interview mit der Neuen Zuger Zeitung aus, wie Genonis Verletzung das Teamgefüge beeinflusste und warum er sich gegen die Verpflichtung eines Ersatzgoalies entschied.
„Zu Beginn der Saison war ich überzeugt, dass unsere Mannschaft eine echte Konkurrenz darstellt. Doch der Ausfall von Genoni hat einen Domino-Effekt ausgelöst. Es war, als ob das Team plötzlich mit inneren Unruhen zu kämpfen hatte. Trotz der hohen Erwartungen mussten wir feststellen, dass wir in entscheidenden Situationen Punkte liegen ließen. Es war frustrierend zu sehen, wie wir in manchen Spielen regelrecht auseinanderfielen“, so Kläy.
Der Sportchef räumt zudem ein, dass der Abgang des vielversprechenden Talents Ludvig Johnson zum HC Fribourg-Gottéron ein Fehler war. Johnson, geboren 2006, galt als eines der größten Nachwuchstalente und hätte dem EV Zug in der Zukunft wertvolle Dienste leisten können.
„Wir hatten in der Abwehr vier enorme Talente, und es schien fast wie ein Luxusproblem. Natürlich hätten wir Ludvig gerne behalten. Im Nachhinein betrachtet, war das Timing ungünstig. Er hatte bereits bei Fribourg-Gottéron unterschrieben, bevor wir ihm eine ernsthafte Chance im Kader gaben. Ich bereue, dass wir nicht schneller gehandelt haben“, betonte Kläy.
Die aktuelle Situation zwingt den EV Zug dazu, die eigene Strategie zu überdenken, insbesondere in Bezug auf die Jugendarbeit und die langfristige Planung des Kaders. Kläy hebt hervor, dass es jetzt an der Zeit sei, die Lehren aus dieser Saison zu ziehen und zukünftige Entscheidungen sorgfältiger zu treffen.
Wie sich der EV Zug in der kommenden Saison aufstellen wird, bleibt abzuwarten – doch die Zeichen deuten darauf hin, dass man aus den Fehlern der vergangenen Spielzeit lernen möchte, um zurück zu alter Stärke zu finden.