Rätsel um Radioblitz aus tote Galaxie: Ein kosmisches Mysterium enthüllt!
2025-01-22
Autor: Laura
Ein neuer kosmischer Ausreißer lässt die Astronomen rätseln: Ein außergewöhnlicher Fast Radioburst (FRB) mit der Bezeichnung FRB 20240209A wurde in einer toten Galaxie entdeckt. Diese Galaxie, die sich etwa zwei Milliarden Lichtjahre entfernt befindet, hat seit Milliarden Jahren kaum neue Sterne hervorgebracht - und somit auch keine Magnetare, die gewöhnlich für die Entstehung solcher Radioblitze verantwortlich gemacht werden. Doch welche Mechanismen können hinter diesem außergewöhnlichen Signal stecken?
Fast Radiobursts sind einige der momentan unerklärlichsten Phänomene in der Astronomie. Diese kurzen, aber extrem energiereichen Radiopulse setzen in nur wenigen Millisekunden Energien frei, die dem täglichen Energieausstoß unserer Sonne entsprechen. Bisher sind über 600 solcher Radioblitze entdeckt worden, jedoch bleiben ihre Ursprünge umstritten. Magnetare gelten als die wahrscheinlichsten Verursacher, weil sie aus kernkollabierenden Supernovae hervorgehen, doch FRB 20240209A widerspricht dieser Theorie.
Astronomen um den Erstautor Tarraneh Eftekhari von der Northwestern University haben nun mehr über diesen FRB herausgefunden. Der Blitz wurde im Februar 2024 von dem CHIME-Radioteleskop in Kanada registriert und trat bereits 22 Mal auf. Dies erlaubte dem Team, den genauen Ursprungsort des Signals zu bestimmen, wobei sie auch Daten des Keck-Observatoriums auf Hawaii nutzen konnten.
Die massive Galaxie, aus der der Radioburst stammt, ist mit einer Masse von etwa 100 Milliarden Sonnen vergleichbar und stellt die massereichste bekannte Heimatgalaxie eines Fast Radiobursts dar. Ungewöhnlicherweise verzeichnet die Galaxie jedoch kaum Sterngeneration mehr – die meisten Sterne sind vor über elf Milliarden Jahren entstanden – was die Bezeichnung „tot“ rechtfertigt. Dies könnte den FRB 20240209A als den ersten sich wiederholenden Fast Radioburst aus einer quieszenten, ältere Galaxie klassifizieren.
„Die Entdeckung ist sowohl überraschend als auch aufregend”, erläutert Koautorin Vishwangi Shah von der McGill University. Die Tatsache, dass dieser FRB aus dem äußeren Rand der Galaxie stammt, der etwa 130.000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt ist, beunruhigt die Forscher und stellt die Frage auf, wie solch energiereiche Ereignisse an Orten entstehen können, an denen kaum Sterne existieren.
Ein möglicher Hinweis auf die Entstehung dieser Pulsare könnte in der Existenz von Kugelsternhaufen zu finden sein. Ähnlich wie beim vorherigen FRB 20200120E, der aus einem sternarmen Bereich einer näheren Spiralgalaxie stammt, könnten enge Begegnungen zwischen Überresten von erschöpften Sternen in Kugelsternhaufen zur Bildung eines Magnetars führen. In diesen alten und dichten Sternenhaufen könnten solche Prozesse zu neuen, unerwarteten Radioblitzen führen.
Zukünftige Untersuchungen mit dem James-Webb-Teleskop könnten entscheidende Hinweise zur Entstehung des FRB 20240209A liefern. Astronomen hoffen, damit die genauen Umstände, die zur Erzeugung dieses ungewöhnlichen Radioburst geführt haben, aufzuklären. „Das Universum hat die Fähigkeit, uns immer wieder zu überraschen”, sagt Eftekhari und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit, unsere bestehenden Theorien zu hinterfragen und weiter zu forschen in diesem aufregenden Bereich der Astrophysik. Die Antwort auf das Rätsel des FRB 20240209A könnte die Schlüssel zu vielen weiteren Geheimnissen des Universums bergen.