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Raststätte Grauholz: Polizei entdeckt Kiloweise Ketamin

2025-04-08

Autor: Laura

Am 21. März um kurz vor 8 Uhr morgens machte die Kantonspolizei auf der A1 in Ittigen einen bemerkenswerten Fund: an der Raststätte Grauholz-Süd, bei der Auffahrt zur Autobahnunterführung, wurden mehrere Säcke mit einem zunächst unbekannten weißlichen Pulver entdeckt.

Laut einer Mitteilung der Polizei haben Tests ergeben, dass es sich um Ketamin und Cellulose im dreistelligen Kilobereich handelt. Die genaue Menge geben die Berner Behörden auf Anfrage nicht bekannt.

Ketamin ist eine synthetische Substanz, die sowohl in der Tier- als auch in der Humanmedizin als Narkosemittel eingesetzt wird. Cellulose hingegen kann als Streckmittel fungieren. Beide Komponenten finden sowohl in der Pharmaindustrie als auch im illegalen Drogenverkehr Verwendung.

Das Besondere an Ketamin ist seine halluzinogene Wirkung, die zunehmend auch bei der Behandlung von Depressionen diskutiert wird. Der CEO von Tesla, Elon Musk, hat nach eigenen Aussagen Ketamin erfolgreich als Teil seiner Therapie gegen Depressionen genutzt.

Der Ursprung der Säcke und deren potentieller Zusammenhang mit Drogenkurieren bleibt jedoch unklar. Die Kantonspolizei hat die Sache zur Untersuchung aufgenommen und sucht nach möglichen Zeugen oder Zeuginnen.

Ein außergewöhnlicher Drogenfund

Für die Verhältnisse in der Schweiz ist dieser Fund von Ketamin in Bern außergewöhnlich groß. Im vergangenen Herbst wurde am Flughafen Zürich eine Drogenkurierin mit 20 Kilogramm Ketamin festgenommen, während in Genf 2023 Zollbeamte ein Paket mit sieben Kilogramm sichergestellt haben.

Im europäischen Kontext sollte der Berner Fund ebenfalls als bedeutsam betrachtet werden. Der deutsche Zoll stellte im letzten Herbst an der Grenze zu Schaffhausen über 26 Kilogramm sicher, während der Wert der beschlagnahmten Drogen damals auf etwa 750.000 Franken geschätzt wurde.

Im Januar 2024 meldeten niederländische Ermittler die Sicherstellung von über 2000 Kilogramm Ketamin, dessen Wert auf über 50 Millionen Euro geschätzt wurde, wie das Magazin „Der Spiegel“ berichtete. Solche Mengen sind in der Regel mit großen Netzwerken des Drogenhandels verbunden.

Angesichts dieser Entwicklungen ist die Öffentlichkeit alarmiert, und es wird spekuliert, ob weitere ähnliche Funde in der Region bevorstehen könnten. Die Kantonspolizei ist bestrebt, Klarheit in diesen komplexen Fall zu bringen und die Hintergründe aufzuklären.