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Raiffeisen Schweiz-Chef Heinz Huber tritt überraschend ab: Wer wird sein Nachfolger?

2024-12-18

Autor: Lukas

Heinz Huber, der langjährige CEO von Raiffeisen Schweiz, wird zum Jahreswechsel 2024/2025 seine Position niederlegen. Nach fast sechs Jahren an der Spitze der zweitgrößten Bankengruppe der Schweiz, ist das Unternehmen nun auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung.

Laut einer offiziellen Mitteilung wird Huber am 31. Dezember 2024 zurücktreten und plant, im Juli 2025 in die strategische Führungsebene zu wechseln, um Präsident der Graubündner Kantonalbank (GKB) zu werden. Dieser Schritt folgt auf eine bemerkenswerte Karriere, in der er signifikant zur Weiterentwicklung von Raiffeisen beigetragen hat.

In der Übergangszeit wird Christian Poerschke, der derzeit das Departement Finanzen und Services leitet und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung ist, die Geschäfte interimistisch führen. Der Verwaltungsrat hat bereits den Nachfolgeprozess initiiert.

Erfolgreiche Bilanz unter Huber

Unter Huber ergab sich ein beeindruckendes Wachstum für Raiffeisen. Der Ertrag erreichte im letzten Jahr 4,1 Milliarden Franken, was einer Steigerung von 15 % entspricht. Der Gewinn wuchs um 17,7 % auf 1,39 Milliarden Franken. Diese Zahlen unterstreichen die starke Position von Raiffeisen im Bankensektor, die inzwischen fast 220 Raiffeisenbanken betreibt und über 11.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Für die Bankengruppe steht nun eine wichtige Phase der Neuausrichtung bevor, während der Verwaltungsrat Huber für sein „großes Engagement“ lobt und dankt.

Skandal um GKB

In der Zwischenzeit steht die Graubündner Kantonalbank, die Huber bald leiten wird, ebenfalls im Rampenlicht. Bankpräsident Peter Fanconi hat angekündigt, vorzeitig per PS-Versammlung 2025 zurückzutreten. Ursprünglich war er bis März 2026 im Amt, sah sich jedoch zunehmend kritischen Fragen bezüglich der umstrittenen Kreditvergabe an die österreichische Immobiliengruppe Signa gegenüber, die in die Schlagzeilen wegen ihrer wirtschaftlichen Schwierigkeiten geriet. Ein in Auftrag gegebener Prüfbericht hat Fanconi jedoch entlastet.

Mit dem Abgang von Huber und dem bevorstehenden Wechsel bei der GKB steht die Finanzlandschaft der Schweiz vor großen Veränderungen. Es bleibt abzuwarten, wer das Ruder bei Raiffeisen übernehmen wird und wie sich diese dynamischen Entwicklungen auf den Schweizer Bankensektor auswirken werden.