In einem beeindruckenden Wettkampf bei der Heim-Weltmeisterschaft in Zürich hat Flurina Rigling Gold im Zeitfahren in der Kategorie C2 gewonnen. Nur zwei Tage nach ihrem 28. Geburtstag zeigte die Paracyclerin eine herausragende Leistung und beendete die 18,8 Kilometer lange Strecke mindestens 23 Sekunden schneller als ihre Konkurrentinnen. Die Britin Daphne Schrager sicherte sich die Silbermedaille, gefolgt von ihrer Landsfrau Amelia Cass, die mit einem Rückstand von über 2 Minuten ins Ziel kam.

Nach ihrem WM-Silber in Glasgow im Jahr 2023 feiert Rigling nun einen fulminanten Erfolg. Dies stellt die vierte Medaille am vierten Tag dieser WM dar und macht sie somit zu einer der Heldinnen dieses Events. Rigling äußerte im Siegerinnen-Interview bei SRF: „Das Rennen war so hart, ich habe mega gelitten. Ich hatte das Gefühl, ich hätte so schlechte Beine.“ Während des Rennens zweifelte sie an ihrem Sieg und fühlte sich, als wäre sie eingebrochen. Doch die Unterstützung der Zuschauer am Streckenrand motivierte sie zusätzlich: „Dieses Gold kann stolz neben meinen Olympiamedaillen hängen“, fügte die strahlende Siegerin hinzu.

Für Rigling, die mit einer körperlichen Beeinträchtigung lebt und nur einen Finger pro Hand sowie einen Zeh pro Fuß besitzt, ist dieser Triumph die 19. WM-Medaille in ihrer beeindruckenden Karriere und der fünfte WM-Titel. Neben ihren Erfolgen im Straßenrennen ist sie ebenso auf der Bahn aktiv und wurde kürzlich in Rio Weltmeisterin im Omnium. Bei den kommenden Paralympics in Paris wird Rigling nicht nur an Wettbewerben im Straßenrennen teilnehmen, sondern auch in der Einzelverfolgung auf der Bahn, wo sie bereits eine Silbermedaille gewonnen hat. Am kommenden Samstag könnte sie im Straßenrennen bereits die nächste Medaille gewinnen.

Celine van Till glänzt ebenfalls!

Noch am selben Tag sicherte sich die Genferin Celine van Till die zweite Goldmedaille für die Schweiz. In der Kategorie 2 (Dreiräder) dominierte sie über die 11,3 Kilometer und verteidigte ihren WM-Titel erfolgreich. Nach etwa 5 Kilometern lag van Till bereits 8 Sekunden voraus und kam mit einem Vorsprung von 24 Sekunden ins Ziel. Silber ging an Emma Lund aus Dänemark, während Angelika Dreock-Käser aus Deutschland die Bronzemedaille gewann.

Van Till hat kürzlich bei den Paralympics in Paris Silber gewonnen. Aufgrund eines Reitunfalls in ihrer Jugend hat sie eine Einschränkung ihres Sichtfeldes, was ihre Koordination und ihr Gleichgewicht beeinträchtigt. Vor ihrer Karriere im Radsport war sie in der Para-Dressur und Para-Leichtathletik aktiv. Neben ihrer sportlichen Karriere engagiert sich van Till auch politisch als Mitglied der FDP im Genfer Großen Rat.

Fabian Recher bringt Silber nach Hause

Ein weiterer Erfolgmeldung aus der Schweiz kam am Dienstagnachmittag: In der Kategorie H4 bei den Männern gewann der 25-jährige Fabian Recher mit seinem Handbike die Silbermedaille. Er belegte den zweiten Platz hinter Thomas Frühwirth aus Österreich und verlor 57 Sekunden. Auch Tobias Lötscher platzierte sich mit einem starken 6. Platz in den Top 10. Die Schweizer Delegation ist stolz auf die herausragenden Leistungen ihrer Athleten bei dieser WM und blickt optimistisch auf die kommenden Wettbewerbe.