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PWC „Horizon 2028“: Reka ade, Rumänien willkommen – Ein Blick hinter die Kulissen

2025-04-04

Autor: Leonardo

Gustav Baldinger, seit Juli neuer CEO von PWC Schweiz, bezeichnet sich als einen Führer, der sich wirklich um sein Team kümmert und andere in Entscheidungsprozesse einbezieht. In der Schweiz ist PWC der führende Anbieter im Beratungs- und Prüfungsbereich.

Um den Puls seiner Mitarbeiter zu fühlen, stellte Baldinger die Frage, was ihnen am wichtigsten sei: Lohn, flexibles Arbeiten, Wachstum, Anerkennung, zusätzliche Leistungen oder Work-Life-Balance? Am meisten beschäftigen die Mitarbeiter jedoch die Einkommensfrage.

Umso überraschender ist es, welche Schlüsse Baldinger und sein Führungsteam aus ihrer „Total Rewards Assessment survey“ gezogen haben. Sie entschieden sich, die beliebten Reka-Checks und den Firmensupport für Tablets zu streichen. Stattdessen gibt es ab dieser Woche eine neue Regelung: 1.000 Franken alle drei Jahre für ein neues iPhone. Zuvor waren es 500 Franken nach zwei Jahren – eine geringfügige Verbesserung.

Insgesamt führt das neue Regime der Zusatzleistungen jedoch zu einem Rückgang des Angebots für viele Mitarbeiter. Die „alten Benefits“ für Führungskräfte sind von 650 Franken auf nur noch 333 Franken gesenkt worden, während die unteren Manager von 450 auf 333 Franken weniger erhalten.

PWC argumentiert, dass die Zusatzleistungen insgesamt nicht reduziert, sondern umverteilt wurden, um sicherzustellen, dass mehr Mitarbeiter von relevanten Leistungen profitieren. Ein PWC-Sprecher merkte an, dass diese Anpassungen möglicherweise nicht den persönlichen Präferenzen mancher Mitarbeiter entsprechen, da es sich um Leistungen handelt, die sie bislang geschätzt haben.

Besonders das Streichung der Reka-Checks sorgte intern für Enttäuschung. Doch Baldingers Fokus liegt auf seiner neuen Strategie „Horizon 2028“. Ein zentrales Element dieser Strategie ist der massive Ausbau der Offshore-Aktivitäten. PWC verlagert zunehmend Backoffice-Aufgaben nach Indien, Rumänien, Polen und Argentinien.

Laut PWC werden diese Änderungen im Rahmen der natürlichen Fluktuation umgesetzt. Kritiker jedoch sind anderer Meinung und behaupten, dass das sogenannte „Alternative Delivery Model“ bereits jetzt zu einem spürbaren Abbau im Schweizer Backoffice geführt hat.

Die Folgen dieser Entwicklung sind nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern haben auch Auswirkungen auf das Klima, so die Quellen. Die zahlreichen Kündigungen im Schweizer Backoffice und die gleichzeitige Expansion in Rumänien und Indien haben das Vertrauen unter den Mitarbeitern erheblich untergraben. Werden diese Entscheidungen PWC langfristig schaden? Die Zukunft wird es zeigen.