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Privatsphäre in Beziehungen: Jüngere nutzen Handys ihrer Partner öfter zur Kontrolle

2025-03-30

Autor: Luca

In einer neuen Studie von Parship wurde aufgedeckt, dass insbesondere jüngere Menschen häufig im Handy ihrer Partner schnüffeln. Besonders auffällig ist, dass ein Viertel der Befragten unter 30 Jahren der Meinung ist, dass der Zugang zum Handy des Partners ein Zeichen für Vertrauen ist. Im Gegensatz dazu empfinden nur etwa sechs Prozent der über 30-Jährigen den Handyzugang als Vertrauensbeweis.

Die Studie befragte insgesamt 1588 Männer und Frauen, von denen 964 in einer Partnerschaft leben. Ein weiteres Ergebnis zeigt, dass jüngere Paare eher dazu neigen, heimlich Nachrichten zu lesen oder Standortdaten ihrer Partner zu überprüfen. Mit dem Alter nimmt das Interesse an den Handys des Partners deutlich ab. Psychologin Dania Schiftan erklärt, dass viele junge Menschen sich in ihrer Selbstfindungsphase befinden und durch die Kontrolle über das Handy des Partners Sicherheit erlangen möchten.

Diese digitale Beziehungskontrolle kann sowohl als Vertrauensbeweis als auch als potentieller Beziehungskiller wahrgenommen werden. Schiftan wehrt sich gegen die pauschale Verknüpfung von Kontrolle mit Unsicherheit: "Ein gewisses Maß an Kontrolle kann Sicherheit und Orientierung geben," sagt sie. Positiv bemerkt sie, dass viele Paare auf offene Kommunikation setzen sollten, anstatt sich in heimlichen Checks ihrer Partner zu verlieren. Offenheit in der Partnerschaft ist der Schlüssel, um Vertrauen zu stärken.

Die generelle Tendenz, dem Partner Zugang zu seinem Handy zu gewähren, ist bei Männern höher als bei Frauen. Es wird angenommen, dass sechs von zehn der unter 30-Jährigen jederzeit auf das Handy ihres Partners zugreifen dürfen und sogar den PIN-Code kennen. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen könnte auf verschiedene Erfahrungen und Erwartungen an Beziehungen zurückzuführen sein.

Während die jüngeren Generationen in einer digitalisierten Welt aufgewachsen sind und dementsprechend eine Wertehaltung gegenüber Privatsphäre in Beziehungen entwickelt haben, neigen ältere Menschen dazu, Autonomie und weniger Kontrolle zu bevorzugen. Diese Entwicklung ist von Lebens- und Beziehungserfahrungen geprägt, die mit dem Alter zunehmen.

Abschließend merkt Schiftan an, dass das Gespräch über Ängste und Unsicherheiten in Beziehungen essentiell ist. "Es ist besser, über Ihre Gefühle zu sprechen, als heimlich nach Bestätigung zu suchen," empfiehlt sie. Kontrolle ist nicht immer negativ, aber der Schlüssel zu einer gesunden Beziehung liegt in der Kommunikation und dem offenen Umgang mit den eigenen Ängsten.